Engagiert im Verein
Wer seine Freizeit gestalten oder sich ehrenamtlich engagieren möchte, findet in der Lausitz eine überraschend große Vielfalt an Vereinen. Sowohl Hoyerswerda als auch Cottbus gelten als Städte mit einem sehr hohen Organisationsgrad im Sport. Der Hoyerswerdaer Sportclub ist mit 2.000 Mitgliedern der mitgliederstärkste Sportverein im Landkreis Bautzen, besonders in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen sind viele im Sportverein aktiv. Durch das Lausitzer Seenland können die Nachwuchssportler hier auch Sportarten wie das Segeln oder Kanufahren erlernen. Der Cottbuser Stadtsportbund zählt gut 24.000 Mitglieder – bei knapp 100.000 Einwohnern. Auch in anderen Bereichen verfügt die Region über eine aktive, engagierte Vereinslandschaft. Ob Kunst und Kultur, Wissenschaft und Bildung, Kirche oder Freiwillige Feuerwehr – überall bringen sich Menschen ein und gestalten die Gesellschaft mit.
Das Angebot an Wassersport in der Lausitz wächst – hier zu sehen: Segeln an der Insel der Sinne am Berzdorfer See (Foto: Paul Glaser).
Hier punktet die Lausitz ebenfalls gegenüber den anonymen Metropolen: Wer sich wirklich einbringen will, wer etwas bewegen will, der kann das in den kleineren Städten sehr viel schneller und besser. Die Wege zum Bürgermeister sind kurz, neue Mitglieder im Stadt- und Gemeinderat willkommen.
Selbst auf dem Land gibt es eine aktive Kunst- und Kulturszene. Mit viel privatem Engagement werden hier Theater-Festivals und Kleinkunstbühnen mit Leben gefüllt. Jährlich finden in der Ober- und Niederlausitz fast 30 Festivals mit knapp 90.000 Besuchern statt und decken fast alle Bereiche ab: Hochkultur und Theater, Subkultur, Fantasy und Rock. Beispielhaft seien hier das Elbenwald-Festival genannt, das im kommenden Jahr erstmals in die Lausitz kommt. Aus ganz Deutschland und wohl auch aus dem Ausland werden junge Fantasy-Fans den Cottbuser Spreeauenpark verzaubern. Wenn Harry Potter mit dem Herrn der Ringe feiert, dann entstehen zauberhafte Bilder von der Lausitz, die über die sozialen Medien deutschlandweit verbreitet werden. Bereits etabliert ist die Wilde Möhre als kreativer HotSpot und nachhaltige Festivalkultur.
Haus am See: Wohnen im Seenland
Der Traum vom Haus am See ist in der Lausitz nicht nur real, er ist auch bezahlbar. Bauland für Eigenheime kostet im Schnitt 50 Euro pro Quadratmeter, während Häuslebauer in München, Stuttgart oder Berlin einen mittleren dreistelligen Betrag zahlen. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Kauf gebrauchter Immobilien. In den Südbrandenburger Landkreisen zahlt man für ein Einfamilienhaus mit 120 Quadratmeter Wohnfläche im Schnitt 132.000 Euro, in Hamburg mehr als das Dreifache.
Und so verwundert es nicht, dass in der Lausitz mehr Menschen den Traum vom eigenen Heim verwirklichen als in anderen Gegenden. Deutschlandweit leben 46,5 Prozent der Haushalte im Eigentum, in den Lausitzer Landkreisen liegt die Quote durchweg höher – Spitzenreiter ist das Elbe-Elster-Land, hier leben gut 63 Prozent der Haushalte in den eigenen vier Wänden. Doch auch Mieter leben in der Lausitz vergleichsweise günstig.
Wohnen am Wasser: Für viele ein Traum, für viele Bürger im Lausitzer Seenland bereits Realität (Foto: Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg, Hanns Joosten).
Wer in Deutschland zur Miete wohnt, muss für diese durchschnittlich 27 Prozent des Haushaltseinkommens aufbringen, in Sachsen und Brandenburg sind es nur 23 Prozent. Im Schnitt zahlt man in Deutschland 6,90 Euro kalt für den Quadratmeter. In der Lausitz gilt: Durchschnittlich werden bei den Großvermietern 4,70 Euro fällig, wobei man im Kreis Görlitz (4,36) günstiger wohnt als in Cottbus (4,87) oder im Kreis Dahme-Spreewald (5,37). Während die Mieten in den Großstädten seit Jahren steigen, sind die Mieten in Südbrandenburg weitgehend stabil.
Im Umkehrschluss heißt das: Wer bereit ist, etwas mehr als den sehr günstigen Durchschnitt zu zahlen, bekommt in der Lausitz ein breites Portfolio an gehobenem Wohnkomfort. Das gilt besonders für Grundstücke in Seenähe. Wie reizvoll das Leben am Wasser ist, zeigen die Bautätigkeiten der letzten Jahre. Wo immer Grundstücke in Wassernähe entstanden sind, waren diese stark nachgefragt. In Großräschen entstanden in zwei Wohnquartieren am See mehr als 120 Baugrundstücke, die innerhalb kürzester Zeit verkauft oder reserviert waren. Am Cottbuser Ostsee wird das Thema Wohnen am Wasser ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Im Hafenquartier, in der Seevorstadt und weiteren Bereichen könnten 1.000 bis 1.500 Wohneinheiten entstehen. In Senftenberg gibt es Planungen für zwei neue Wohngebiete am Wasser: 60 Baugrundstücke entstehen auf einer sechs Hektar großen Fläche am Senftenberger See. Mit dem dort geplanten Wohngebiet „Buchwalder Dreieck“ will die Stadt vor allem junge Familien anziehen. Ein zweiter exklusiver Wohnstandort soll am Sedlitzer See unweit des geplanten Hafens entstehen. Die „Sedlitzer Bucht“ mit zwölf Hektar wird ebenfalls Platz für etwa 60 Eigenheime bieten.
Attraktive Wohnformen
Viele Vermieter reagieren auf den Wunsch ihrer Mieter, für ein schönes Zuhause einen fairen Preis zu bezahlen. Selbst Familien mit vielen Kindern und großem Platzbedarf finden hier das passende Zuhause. Im Fokus steht nicht mehr der Rückbau, sondern der Um- und Neubau. Mit Investitionen sorgen sie dafür, dass die Klein- und Mittelstädte attraktiv bleiben. In jüngster Zeit sind zwischen Guben und Weißwasser, zwischen Lübbenau und Lauchhammer tolle Projekte umgesetzt worden, die Nachhaltigkeit und Smart Living kombinieren. Großvermieter bieten mittlerweile sogar Häuser zur Miete an. In Weißwasser und Hoyerswerda, in Cottbus und Lübbenau tüfteln Stadtplaner, Unternehmen und Wissenschaftler derzeit an Visionen, wie wir in Zukunft wohnen werden. Schlagworte dabei sind Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz, CO2-Neutralität, Digitalisierung und Modulbauweise.
Die Gartenstadt Marga wurde einst als Werkssiedlung für die Arbeiter des Kohlebergbaus angelegt. Sie erfreut sich heute so großer Beliebtheit, dass über eine Erweiterung nachgedacht wird. (Foto: Axel Heimken)
Schon mehrfach war die Region Vorreiter für neues Wohnen. Das in den 1930ern errichtete Haus Schminke in der Oberlausitz zählt bis heute zu den bedeutendsten Wohnhäusern der klassischen Moderne. Die ersten Quartiere in industrieller Großplattenbauweise entstanden in Hoyerswerda. Jetzt knüpft sie mit dem Konzept BauRaumWerk an diese Tradition an und will die Stadt erneut zum Zentrum für Bauen und Wohnen machen. Dahinter steckt die Idee, Häuser in hochinnovativer Modulbauweise zu produzieren. Die bereits heute vorhandene Technologie des Modulbaus soll mit modernen Wohnansprüchen verknüpft werden. Die digital am Bildschirm ausgewählte Wunschimmobilie kann später dank der Modulbauweise unkompliziert vergrößert oder verkleinert werden.
Ein anderes Wohnkonzept setzt auf den Wunsch nach Wohnraum im Grünen: die Gartenstadt – Anfang des 20. Jahrhunderts erdacht und erbaut als grüne Werksiedlung für die Arbeiter des Kohlebergbaus. Im Umland der großen Städte entstanden Kleinstädte nach fester Struktur und mit viel Grün. In der Lausitz zeugen heute noch drei Orte von diesem Konzept: die Gartenstädte Marga/ Senftenberg und Erika/ Laubusch sowie Lauta-Nord. In Marga denkt man über eine Erweiterung der historischen Siedlung nach, Leerstand gibt es quasi nicht und das Interesse an Wohnraum in dem grünen Senftenberger Ortsteil ist groß.