Schwimmbretter sind bei Kindern ein beliebtes Wasser-spielzeug und werden in Seepferdchenkursen gern als Unterstützung genutzt. Foto: Foto Michael Siepmann, © DLRG
Schwimmhilfen: Flügel oder Gürtel?
Solange der Nachwuchs noch nicht schwimmen kann, sollte er – erstens – nur beaufsichtigt am und im Wasser spielen. Zweitens ist eine Schwimmhilfe zu empfehlen. Aber: Diese bietet keine 100-prozentige Sicherheit! Daher müssen auch Kinder mit Schwimmhilfe immer beaufsichtigt werden, solange sie nicht sicher schwimmen können. Gleichwohl bieten Schwimmhilfen den Eltern ein sicheres Gefühl und ermöglichen den kleinen Wasserratten, sich frühzeitig ans Wasser zu gewöhnen. Der Klassiker sind die Schwimmflügel, die über die Oberarme gezogen und dann aufgepustet werden. Eltern sollten darauf achten, dass jeder Schwimmflügel über zwei getrennte Luftkammern verfügt. Öffnet sich versehentlich ein Verschluss und Luft entweicht, bietet die zweite Luftkammer noch gewisse Sicherheit.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren Schwimmscheiben. Hier sorgt fester Schaumstoff für Auftrieb. Der Vorteil: Die Zahl der Schwimmscheiben pro Arm kann je nach Bedarf angepasst werden. Ängstlichen Schwimmanfängern kann eine solche Schwimmscheibe anfangs noch zusätzliche Sicherheit bieten. Der Nachteile dieser Schwimmhilfen: Sie schränken die natürliche Beweglichkeit der Kinder ein, gerade dann, wenn es darum geht, die richtigen Schwimmbewegungen zu erlernen.
Alternativ zu Schwimmhilfen für den Arm gibt es Schwimmgürtel, die ebenfalls aus festem Schaumstoff bestehen und um den Bauch des Kindes befestigt werden. Auch sie haben den Vorteil, dass je nach Fertigkeit des Kindes einzelne Schaumstoffblöcke entfernt werden können. Zudem gibt es noch aufblasbare Schwimmwesten und Schwimmkissen aus Baumwolle. All diese Modelle schränken die Beweglichkeit weniger ein als Schwimmhilfen für den Arm.
Von Schwimmsitzen oder Schwimmreifen raten Experten dringend ab. Hier kann es leicht passieren, dass das Kind runterrutscht oder umgekippt und dann untertaucht. Zudem schränken sie die Bewegungsfähigkeit der Kleinen ein. Eine Wassergewöhnung mit natürlichen Bewegungsabläufen ist darin kaum möglich.
Ganz gleich, für welches Modell sich Eltern entscheiden: Achten Sie darauf, dass es mit der EU-Norm EN 13138 bezeichnet ist. Dann ist es laut TÜV eine geprüfte Schwimmhilfe und nicht nur ein Wasserspielzeug. Da Schwimmhilfen fast immer aus Plastik bestehen und Weichmacher enthalten können, sollte man sich vorab über die Inhaltsstoffe informieren, beispielsweise über Ökotest oder wenigstens den Geruchstest. Von Schwimmhilfen, die stark nach Chemie riechen, sollte man besser die Finger lassen.
Wer seine Schwimmhilfe im Fachhandel und Einzelhandel kauft, kann davon ausgehen, dass diese geprüft wurde. Vorsicht ist bei Schwimmhilfen geboten, die am Strand oder im Ausland gekauft werden. Also am besten schon vor dem Urlaub einkaufen. Außerdem sollten Eltern beim Kauf auf die passenden Größen- bzw. Gewichtsangaben achten.
Schwimm- bzw. Poolnudeln, Luftmatratzen, Schwimmringe und Schwimmbretter sind keine geeigneten Schwimmhilfen. Sie gelten als Wasserspielzeug und sollten nur von sicheren Schwimmern oder unter Aufsicht benutzt werden. Da sie nicht direkt am Körper befestigt werden, können Kinder leicht unter Wasser rutschen.