Seepferdchen, ahoi!

Datum: Donnerstag, 29. April 2021 15:40


Das Seepferdchen-Abzeichen ist für viele Kinder ein persönlicher Meilenstein. Foto: DLRG

Von Seepferdchen bis Gold: Die Schwimmabzeichen im Überblick

In Deutschland gibt es seit vergangenem Jahr noch vier offizielle Schwimmabzeichen, die Auskunft darüber geben, welche Schwimmfertigkeiten beherrscht werden. Bis Ende 2019 gab es noch ein Jugendschwimmabzeichen, seit Anfang 2020 wird nur noch in vier Stufen unterschieden – unabhängig vom Alter. Darüber hinaus bieten einige Bäder und Vereine noch das Ablegen inoffizieller Schwimmstufen wie Seeräuber oder Seepirat an. Die dienen aber eher der Motivation der Kinder, beim Schwimmen lernen dran zu bleiben, einheitliche Kriterien liegen ihnen nicht zu Grunde.

Seepferdchen / Frühschwimmer
Wer das Seepferdchen haben möchte, der muss nach einem Sprung vom Beckenrand 25 Meter in einer Schwimmart wie Brust oder Kraul schwimmen und einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser hochholen können. Zudem sollten die Kinder die wichtigsten Baderegeln kennen. Ganz wichtig: Wer die Seepferdchen-Prüfung absolviert hat, ist kein sicherer Schwimmer. Das gilt erst mit dem Freischwimmer-Abzeichen.

Deutsches Schwimmabzeichen Bronze / Freischwimmer
Den Freischwimmer bzw. das Schwimmabzeichen in Bronze erhält, wer die Baderegeln kennt und folgende Prüfungsleistungen im Wasser ablegen kann: Einen Gegenstand tauchend aus 2 Meter Wassertiefe hervorholen. Vom Startblock oder 1-Meter-Brett ins Becken springen. Vom Beckenrand kopfwärts ins Wasser springen und innerhalb von 15 Minuten mindestens 200 Meter schwimmend zurücklegen, davon 150 Meter in einer Schwimmart und 50 Meter in einer weiteren Schwimmart, wobei während des Schwimmens von Bauch- in Rückenlage gewechselt werden soll oder umgekehrt. Erst wenn Kinder dies beherrschen, gelten sie als sichere Schwimmer und können auch unbeaufsichtigt im Wasser bleiben.

Deutsches Schwimmabzeichen Silber
Für das Abzeichen in Silber muss man neben den Baderegeln auch das richtige Verhalten zur Selbstrettung beherrschen. Im Wasser muss man 20 Minuten am Stück schwimmen, nachdem man kopfwärts vom Beckenrand ins Wasser gesprungen ist. In dieser Zeit sind mindestens 400 Meter zurückzulegen, davon 300 m in Bauch- oder Rückenlage in einer Schwimmart und 100 m in der anderen Körperlage, der Wechsel erfolgt während des Schwimmens. Zudem muss man 10 Meter Streckentauchen mit Abstoßen vom Beckenrand im Wasser und zwei Mal einen Gegenstand aus etwa zwei Meter tiefem Wasser hochholen. Zudem muss man vom 3-Meter-Brett springen oder zwei verschiedene Sprünge aus 1 Meter Höhe absolvieren.

Deutsches Schwimmabzeichen Gold
Für das höchste Schwimmabzeichen muss man neben den Baderegeln und dem Wissen zur Selbstrettung auch wissen, wie man andere Personen aus dem Wasser rettet. Nach dem Sprung kopfwärts vom Beckenrand sind innerhalb von 30 Minuten mindestens 800 Meter zurückzulegen, davon 650 Meter in einer Schwimmart, 150 Meter in einer weiteren. Auch hier muss während des Schwimmens die Körperlage gewechselt werden. Weitere Prüfungsinhalte sind: Startsprung und 25 Meter Kraulschwimmen, 50 Meter Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit oder Rückenkraulschwimmen, 10 Meter Streckentauchen aus der Schwimmlage heraus ohne Abstoßen vom Beckenrand, innerhalb von drei Minuten drei Mal einen Gegenstand aus zwei Meter tiefem Wasser holen. Ein Sprung aus drei Meter Höhe oder zwei verschiedene Sprünge aus ein Meter Höhe. 50 Meter Brustschwimmen nach Startsprung in höchstens 1:15 Minuten und 50 Meter Transportschwimmen, wobei ein schwerer Gegenstand geschoben oder gezogen werden muss.