Was ist los im Himmel?

Datum: Mittwoch, 30. Oktober 2013 21:44


Kinder brauchen Rituale
Rituale können den Kindern helfen, ihre Trauer zu verarbeiten. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. So können ein Luftballon oder ein selbst gebasteltes Schiffchen auf ihre Reise geschickt werden. Ältere Kinder können ihre Trauer in einem Trauertagebuch verarbeiten. An bestimmten Tagen wie dem Geburtstag des Verstorbenen kann eine Kerze angezündet werden oder die Familie unternimmt etwas zusammen und erinnert dabei an die schönen Momente. Das kann zum Beispiel ein Besuch im Lieblingsrestaurant des Verstorbenen sein. In aller Regel finden Kinder so aus ihrer Trauer heraus. Anlass zur Sorge ist aber dann gegeben, wenn ein Kind sich besonders negativ verändert. Wenn es Kontakte in seinem Freundeskreis abbricht, gar nicht mehr lachen kann und jegliches Interesse an Allem verliert. In solchen Fällen ist eine professionelle Trauerhilfe mehr als nur angebracht. Hilfe für trauernde Kinder Wenn Familien Warnsignale bei ihren Kindern wahrnehmen und sich selbst in der Trauerarbeit überfordert fühlen, dann sollten sie keine Berührungsängste mit professioneller Hilfe haben. Psychologen und Institutionen der Trauerbegleitung stehen Familien zur Seite. Bei Trauerberatern handelt es sich um ausgebildete Psychotherapeuten, die in die Familien kommen und mit den Kindern arbeiten. Die Kinder werden ermuntert, ihre Gefühle auszudrücken und lernen, sie zu akzeptieren. Eine besondere Rolle in der Trauerarbeit mit Kindern spielen Symbole und Symbolsprache. In Südbrandenburg etwa begleiten die Johanniter seit 2011 Familien auf ihrem Weg aus der Trauer. In den Trauerzentren in Cottbus und Finsterwalde wird Kindern eine Aufarbeitung von traumatischen Erlebnissen außerhalb offizieller Institutionen oder Arztpraxen ermöglicht. Trauernden Kindern wird ein geschützter Raum geboten, in dem sie gemeinsam mit ebenfalls Betroffenen ihren eigenen Trauerweg finden können. Neben den Angeboten für Kinder leistet „Lacrima“ außerdem wichtige Aufklärungsarbeit für Eltern und Bezugspersonen. Das gemeinsame Logo der Trauerzentren – eine Träne (lateinisch: lacrima) steht dabei symbolisch für die beiden Gefühlsbereiche des Menschen: Lachen und
Weinen. In regelmäßig stattfindenden Gruppenstunden lernen die Kinder, den Verlust vor Schicksalsgenossen auszusprechen. Da Trauer Anteilnahme und beruhigende Rituale braucht, ist der Ablauf der Gruppenstunden genau festgelegt. So beginnt beispielsweise jedes Treffen mit einem Kerzenritual. Darüber hinaus können die Kinder spezielle Reit-, Kunst- oder Schreibangebote wahrnehmen. Auch kann eine psychologische Behandlung Hilfestellung geben. Viele Eltern scheuen diesen Schritt, denn sie wollen sich nicht eingestehen, dass ihr Kind krank sein könnte. Doch nicht jedes Kind, das in psychologischer Behandlung ist, hat ernsthafte psychische Probleme. In manchen Fällen fungiert die Kinderpsychologie auch vorbeugend oder begleitend. Häufig kann ein Kinderpsychologe mit wenigen Therapiestunden die Probleme aufdecken und gemeinsam  mit allen Beteiligten lösen. In der Region Cottbus und Spree-Neiße trifft sich die Trauergruppe immer 17 Uhr jeweils am:

 

  • 07.11.2013 / 21.11.2013 / 05.12.2013 / 19.12.2013
  • Wo: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
  • Werner-Seelenbinder-Ring 44
  • 03048 Cottbus


Ideen für Trauerrituale

  • Gedichte, Briefe, Zeichnungen für den Verstorbenen anfertigen und sie ans Grab/in den Himmel/auf den Fluss in Richtung Verstorbenen schicken
  • eine Kerze basteln und anzünden
  • einen beschrifteten Erinnerungsstein im Garten oder im Zimmer aufstellen
  • einen Baum im Garten pflanzen
  • ein Trauertagebuch führen
  • in einer Schachtel besondere Erinnerungen an den Verstorbenen aufbewahren (Bilder, Fotos, Postkarten...)
  • am Jahrestag des Todes oder des Geburtstages des Verstorbenen ganz bewusst an ihn denken, ein bestimmtes Lieblings-Restaurant besuchen, seine Musik hören
  • Teilnahme an Beerdigung, Grabgestaltung
  • Fotoalbum erstellen