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ger Kelch im Podium Platz nehmen. Der Nachmittag
wird mit einem kleinen, bunten Bühnenprogramm
sehr kurzweilig gestaltet. Der PopCon wird auftreten,
ebenso der Chor der Waldorfschule und weitere Kin-
dergruppen. Im kleinen Rahmen wird für Familien mit
Babys und ganz kleinen Kindern ein Sachentausch
und Verkauf für Babysachen angeboten. Kinder fin-
den viele Spielmöglichkeiten vor Ort oder können sich
beim Kinderschminken fantastisch verwandeln las-
sen. Wer sich mit einem Aktionsstand oder anderwei-
tig aktiv beteiligen möchte, der kann gern eine E-Mail
an unsere Redaktion unter
redaktion@lausebande.desenden, wir vermitteln Ihre Unterstützung gern.
Das Problem
Freiberufliche Hebammen stehen schon seit einigen
Jahren vor dem Riesenproblem, dass in Deutschland
keine Versicherung ihren Berufsstand auf Dauer und
zuverlässig versichern möchte. Ohne eine Haftpflicht-
versicherung dürfen sie aber nicht praktizieren, das
betrifft nicht nur die Geburt an sich, sondern auch die
Vor- und Nachsorge. Aktuell läuft die Versicherung
am 1. Juli 2016 aus, für die Zeit danach ist alles unklar.
So geht es schon einige Jahre, die einzige bestehende
Versicherung macht nur kurzzeitige Angebote und
lässt für die Zeit danach alles in Ungewissheit. Heb-
ammen haben keine Planungs- und Berufssicherheit
mehr. Immer mehr junge Hebammen scheuen des-
halb den Weg in die Freiberuflichkeit. Die erfahrenen
freiberuflichen Hebammen arbeiten deshalb bis zur
Belastungsgrenze und können die Nachfrage kaum
noch bedienen. Aktuell könnten die Hebammen ab
Herbst dieses Jahres keine Frauen mehr annehmen,
die ab Juli 2016 entbinden könnten. Dieser seit Jahren
unsichere Schwebezustand, der immer wieder nur von
Jahr zu Jahr hinausgezögert wird, macht eine langfris-
tige Planung unmöglich. Zudem werden die Kosten
der Versicherung immer wieder erhöht und auch heu-
te weiß niemand, wie diese sich im kommenden Jahr
gestalten. Viele Hebammen haben durch diese Unge-
wissheit ihre freiberufliche Tätigkeit aufgegeben, viele
weitere denken darüber nach.
Aktionstag
„Wir wollen Hebammen“
5. Mai 2015 | 15 bis 18 Uhr
Gladhouse Cottbus
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Das Versicherungsproblem tauchte zum Jahresbe-
ginn 2014 mit der Ankündigung der Nürnberger
Versicherung auf, zum 1. Juli 2015 aus den beiden
letzten verbliebenen Versicherungskonsortien
für Hebammen auszusteigen. Die Versicherung
wurde zwischenzeitlich verlängert, aber nur bis
30.6.2016. Sowohl beim Deutschen Hebammen-
verband (DHV) als auch beim Bund freiberuflicher
Hebammen Deutschlands (BfHD) ist offen, wer
die Hebammen dann noch versichert. Zahlreiche
Anfragen bei alternativen Versicherungsunterneh-
men im In- und Ausland blieben bisher erfolglos.
Ohne eine bestehende Haftpflichtversicherung
dürfen Hebammen Geburten weder zu Hause,
noch im Geburtshaus oder als 1:1-Beleghebamme
in der Klinik betreuen und ebenso keine Schwan-
geren- und Wochenbettbetreuungen annehmen.