Die Wiedergeburt der Lausitz
Ein kommunales Bündnis schafft einen erstaunlichen Meilenstein.
Empfehlungen :: Seite 50
www.pro-lausitz.deIn den kommenden Ausgaben des Familienmagazins lausebande informiert der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. weiter zu diesen Themen.
www.prolausitzerbraunkohle.deDie Lausitz zählt dank der TV-Wetterberich-
te zu den bundesweit bekanntesten Regionen
– nicht zuletzt, weil hier auch meist die Son-
ne scheint. Dieser Rückenwind hat der Region aller-
dings nie geholfen, zu einer starken und geschlosse-
nen Identität zu finden. Seit Jahren gibt es Bemühun-
gen vor allem aus der Wirtschaft, die Lausitz zu einen.
Der südbrandenburger Teil im Norden und der ost-
sächsische Teil im Süden der Lausitz wollten bis auf
Kooperationen in Projekten oder zwischen einzelnen
Kommunen nie so richtig zueinander finden. Die un-
terschiedlichen politischen Zuständigkeiten durch die
Trennung der Lausitz an der Grenze zweier Bundeslän-
der hat Strukturen wachsen lassen, die bislang stär-
ker als der Gedanke an eine einheitliche Wirtschafts-,
Tourismus- und Lebensregionwaren. Die Landesgren-
ze schien lange wie eine Barriere. Oberhalb mit star-
ker Orientierung gen Berlin, unterhalb mit dem Fokus
auf die Sachsenmetropole Dresden. So einige Initiati-
ven bissen sich die Zähne daran aus. Vielleicht ging es
der Lausitz mit ihrer Energieindustrie und demdaraus
resultierendenWohlstand auf beiden Seiten auch ein-
fach zu gut. „Der Schuh drückte hier nicht“ – und die
Notwendigkeit einer gemeinsamen Stärke wurde von
einigen Aktueren weniger gesehen.
Mit dem Eingriff der Bundespolitik in die Lausitzer
Braunkohle und damit in die Basis der gesamten In-
dustrieregion und den fortlaufenden Strukturwandel
kommt die Lausitz nun seit geraumer Zeit nicht mehr
aus den Medien-Schlagzeilen – aber auch nicht mehr
aus den Köpfen. Die veränderten Rahmenbedingungen
führten zu Bewegung auf beiden Seiten der Lausitz. In-
zwischen ist klar, dass die Region den Eingriff der Bun-
despolitik infolge der fehlkonstruierten Energiewende
nur überleben wird, wenn sie einig auftritt und sich
gegenüber Bund und Ländern in eine starke Position
bringt. Ein schwieriger Prozess, der viel Zeit braucht –
möchte man mit einem Blick auf die Historie meinen.
Umso erstaunlicher ist es, wie Aktivitäten der von
Braunkohle betroffenen Kommunen nun binnen we-
niger Wochen zu einer wahrlichen Wiedergeburt der
Lausitz geführt haben. Initiiert vomVerein Pro Lausit-
zer Braunkohle e.V. trafen sich alle für diesen Prozess
wichtigen Kommunalvertreter und fanden in dem in-
zwischen auf „Lausitzrunde“ getauften Forum in nur
zwei Treffen schnell zu einer starken Einigkeit. Noch
nie haben sich Kommunalvertreter und Landräte so ge-
schlossen positioniert. Am 16. März machten 19 Bürger-
meister, Amtsräte und Landräte aus der brandenbur-
gischen und sächsischen Lausitz klar, ab sofort einig
und mit einer Stimme für die Region Lausitz zu spre-
chen. Was seit Jahren auf vielen Papieren und in vielen
Konfernzen und Treffen versucht wurde, haben Bür-
gervertreter und Bürgerverein jetzt unkompliziert in
die Realität umgesetzt. Auf diesem Weg einigten sich
die Kommunalvertreter beiderseits der Landesgrenze
auf je einen Sprecher, für die Brandenburger Kommu-
nenwurde die Spremberger Bürgermeisterin Christine