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Titelthema :: Seite 29

Als nächstes stellt sich die Frage, ob das Kind Ein-

zel- oder Gruppenunterricht nimmt. Das hängt vom

Kind und vom zu erlernenden Instrument ab. Grup-

penunterricht kann gerade am Anfang und bei jün-

geren Kindern den Einstieg erleichtern. Vielleicht

findet sich sogar ein Kumpel aus dem Freundes-

kreis, mit dem man den Unterricht gemeinsam be-

sucht. Beim Gruppenunterricht sind kleine Gruppen

von zwei oder drei Kindern sinnvoll. Je größer die

Gruppe, desto weniger kann der Lehrer auf die Be-

gabungen und Schwierigkeiten der einzelnen Kin-

der eingehen.

Wenn die Entscheidung gefallen ist, sollten die El-

tern – gerade bei jüngeren Kindern – die Möglich-

keit haben, in den ersten Unterrichtsstunden dabei

zu sein und sich einen Eindruck verschaffen. Auch

ein gelegentlicher Austausch mit dem Lehrer – wie

auch in der Regelschule – ist ratsam. Doch wenn

die Beziehung zwischen Lehrer und Zögling funkti-

oniert und das Kind Spaß am Unterricht hat, sollten

sich die Eltern zurücknehmen und weder den Unter-

richt noch das Üben zu Hause überwachen.

Ohne Üben geht es aber nicht. Dann hier gilt wie

fast überall: „Übung macht den Meister.“ Wenn der

Nachwuchs sich bald über Erfolge freuen will, muss

er die Gelegenheit haben zu üben, üben, üben. Und

genau das stellt Familien oft vor Herausforderun-

gen. Wie bringe ich das Kind dazu, regelmäßig zu

üben, ohne es zu sehr unter Druck zu setzen und

ihm die Freude an der Musik zu verderben? Ein

paar Tipps können das Üben zu Hause erleichtern:

Wichtig ist ein fester Ort für

das Instrument und das

Üben. Ein ruhiger Ort ohne

viel Ablenkung und mit

Rückzugsmöglichkeit eignet

sich eher. Also lieber das

Schlafzimmer als das Wohn-

zimmer. Das Kind muss eine

gute Tageszeit zum Üben

finden, wenn keine ande-

ren Verpflichtungen oder

Verlockungen

anstehen,

wie Hausaufgaben oder das

Treffen mit der Freundin.

Die Zeit nach demAufstehen

oder vor dem Schlafengehen

macht sich gut. Der Nach-

wuchs sollte regelmäßig

üben, am besten jeden Tag für 10 bis 45 Minuten. Je

jünger das Kind, desto kürzer sollte die Übungsein-

heit ausfallen. Manchmal kann ein neben dem Ins-

trument stehender Wecker helfen. Konkrete Haus-

aufgaben vom Lehrer und feste Ziele erleichtern das

Üben. Ein Lob für kleine Erfolge oder ein bevorste-

hender Auftritt erhöhen die Motivation. Auch die

Teilnahme an Wettbewerben wie Jugend musiziert

kann anspornend wirken. Die Eltern sollten kreative

Pausen ebenso zulassen wie das freie Spielen, das

Experimentieren mit Fingern und Ohren. Je älter das

Kind, desto eigenverantwortlicher sollte es üben –

ohne Druck und Kontrolle der Eltern.

Musik ab der Pubertät

Mit dem Beginn der Pubertät bringen auch diese

Hinweise unter Umständen nichts mehr. Gut mög-

lich, dass der Nachwuchs den jahrelangen Musik-

unterricht jetzt satt hat und partout nicht weiterma-

chen möchte. Manch ein Kind hat schon eher keine

Lust mehr auf die Musikschule. Was dann? Eltern

sollten den Wunsch ernst nehmen und gemeinsam

mit dem Nachwuchs überlegen: Würde es mit ei-

nem neuen Lehrer oder einem anderen Instrument

besser klappen? Braucht es vielleicht nur einen

neuen Ort zum Üben oder sollte man die Auswahl

der gespielten Stücke überdenken? Manchmal hilft

es auch, sich einen Übungspartner zu suchen, das

kann die Cousine sein oder der Banknachbar. Wenn

das alles nicht weiterhilft, ist eine längere Pause

sinnvoll. Vielleicht hat das Kind danach wie-

»

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