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den Einsteiger-Instrumenten. Das Kind kann sich
schnell über erste Erfolge freuen, weil es – anders
als z.B. bei der Geige – schnell die richtigen Töne
trifft. Nicht jede Familien hat den Platz oder das
Geld für ein Klavier. Ein gutes Digitalpiano kann
eine Alternative sein und hat den Vorteil der Kopf-
hörer. Für die Gitarre braucht es eine gewisse Kör-
pergröße, das Kind sollte den Gitarrenhals bequem
umfassen können. Die Gitarre eignet sich für das
einfache Begleiten von Gesang ebenso wie für an-
spruchsvolle Solostücke. Sie ist ein „geselliges“ In-
strument, sie passt zum Lagerfeuer ebenso wie zum
Kindergeburtstag. Für die Geige braucht es eine ge-
wisse Fingerfertigkeit und ein gutes Gehör. Für das
Üben braucht es Ausdauer und Geduld. Die Trom-
pete erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Sie er-
fordert kräftige Zähne und ist Leistungssport für den
Mund, sollte also auch nicht zu früh erlernt werden.
Es gibt auch geschlechtertypische Instrumente. So
finden sich unter den Schlagzeugern sehr viel mehr
Jungs als an der Blockflöte. Eltern sollten den Spaß-
faktor nicht unterschätzen. Und die meisten Kinder
werden mehr Spaß mit einer Trommel als mit einer
Harfe haben. Vielleicht ist für den Nachwuchs ein
eher unbekanntes Instrument wie die Fidel oder das
Akkordeon reizvoll. Sobald das Kind „sein“ Instru-
ment gefunden, sollten Eltern es auch kaufen. Denn
nur dann ist regelmäßiges Üben zu Hause möglich.
Preisgünstige Alternativen können gebrauchte In-
strumente sein oder die Ausleihe, manche Musik-
schulen oder Fachgeschäfte bieten diese Möglich-
keit. Gerade bei mitwachsenden Instrumenten in
Kindergröße, sollte man das in Betracht ziehen.
Musik selber machen
– Anregungen für Zuhause
Abschließend haben wir Tipps und Anregungen zu-
sammengestellt, die Eltern zu Hause mit ganz klei-
nen Nachwuchsmusikern umsetzen können:
Instrumentenkiste fürs Kinderzimmer
Je nach Alter des Kindes kann dort rein: Rassel,
Spieluhr, Spieldose, Trillerpfeife, Schütteleier,
Xylophon, Triangel.
Instrumente selber Basteln
• Rassel: Schlüsselbund, Kronkorken auf einen
Draht fädeln. Dosen, Flaschen, Gläser mit Sand,
Perlen, Reis befüllen.
• Trommel: Eimer, Dose, Kokosnuss mit Selbst-
klebefolie, Luftballon oder Pergamentpapier be-
der Lust auf Musik. Ansonsten sollten Eltern den
Wunsch respektieren.
Wenn ein Kind von klein auf Musik erlernt und re-
gelmäßig geübt hat, wird es auch in der Pubertät
davon profitieren. Die Jugendlichen haben dann
gelernt, ihre Gefühle mit Hilfe der Musik auszu-
drücken. Das kann auch der Aggressionsabbau am
Schlagzeug sein. Nicht ohne Grund wenden sich
viele Jugendliche ab der Pubertät eher aggressiver
Musik zu. Bis zu einem gewissen Grad können und
sollten Eltern das zulassen.
Wie finden wir das richtige Instrument?
Wenn ein Kind sich für das Hobby Musik entschie-
den hat, muss es zunächst wissen: Will ich singen,
tanzen oder ein Instrument lernen? Wer sich für In-
strumentalunterricht entscheidet, hat die Qual der
Wahl. Die Auswahl an Musikinstrumenten ist groß.
Das Kind sollte in jedem Falls selbst entscheiden
dürfen – unabhängig von den Wünschen und Vor-
lieben der Eltern. Wenn der Nachwuchs keine spezi-
elle Vorliebe hat, sollte er verschiedene Instrumente
ausprobieren. Viele Musikschulen bieten ein soge-
nanntes „Instrumenten-Karussell“ an. Dort können
die kleinen im monatlichen Wechsel ein neues Inst-
rument testen. Der Vorteil: Die Instrumente müssen
nicht gekauft werden.
Tut sich der Nachwuchs mit der Entscheidung
schwer, gibt es einige allgemeingültige Ratschläge,
die die Auswahl erleichtern können. Die meisten In-
strumente gibt es heute auch in Kindergröße. Den-
noch braucht es für bestimmte Instrumente körper-
liche Voraussetzungen. Für das Saxophon braucht
es kräftige Lungen, für die Trompete gute Zähne.
Kontrabaß und Orgel sind für kleinere Kinder noch
zu groß. Für die Geige braucht es Fingerfertigkeit,
für das Schlagzeug Hand-Kopf-Koordination. Ein
beliebtes Einstiegsinstrument ist die Blockflöte. Sie
ist relativ einfach zu erlernen, die Anschaffungs-
kosten sind überschaubar. Gern gewählt wird das
Schlagzeug, gerade von Jungs und Kindern mit Be-
wegungsdrang. Anders als bei der klassischen Gei-
ge oder Flöte, lassen sich am Schlagzeug moderne
Stücke spielen. Viele Kinder fangen mit der kleinen
Trommel an. Für das komplette Schlagzeug ist eine
komplexe Hand-Fuß-Koordination gefragt, die oft
erst mit etwa zehn Jahren gelingt. Bleibt die Begeis-
terung bestehen, sollten die Eltern Geld, Platz und
geduldige Ohren einplanen. Das Klavier gehört zu