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• Von durchschnittlich 22 teilnehmenden Kindern
pro Klasse, die an der Radfahrausbildung teilneh-
men, bestehen 2 bis 3 Kinder die Tests nicht. Sie
weisen deutliche motorische Schwächen auf. Bei
den schwierigsten Übungen „Richtungswechsel
mit herausgehaltenem Arm anzeigen“ sowie „Ge-
radeaus fahren und sich umsehen“ schätzen die
Polzisten sogar deutlich mehr als 5 Kinder je Klas-
se als mangelhaft ein.
• Ursachen für diese Tendenzen werden vor allem
in der zunehmenden Motorisierung und Digitali-
sierung des Alltags gesehen. Kinder verbringen
heute mehr Zeit im Auto und vor dem Bildschirm
als noch vor 30 Jahren.
• Trotz der festgestellten Schwierigkeiten bei der
Radfahrprüfung hat die Zahl der Unfälle von rad-
fahrenden Grundschülern in den vergangenen 15
Jahren nicht zugenommen, sondern stagniert auf
einem relativ niedrigen Niveau.
• 52 Prozent der Grundschüler laufen zur Schule,
20 Prozent nutzen Bus oder Bahn, 19 Prozent das
Fahrrad und 17 Prozent werden mit dem Auto ge-
fahren.
• Jedes sechste Kind hat im Wohnumfeld keine
Möglichkeit zum Rad fahren, weil verkehrsberu-
higte Strecken und Plätze fehlen.
• Mehr als 50 % der befragten Eltern von Erst- und
Zweitklässlern fahren regelmäßig gemeinsam mit
ihrem Kind Rad. Gemeinsam wird das Rad vor
allem für Ausflüge und Besuche bei Freunden
genutzt, seltener im Alltag z.B. zum Einkauf oder
zum Sportkurs. 4,4 % der Eltern fahren nie mit
ihrem Kind Rad. Je jünger die Kinder sind, desto
seltener dürfen sie allein mit dem Rad fahren.
Kinder mit dem Rad transportieren
Wenn die Kinder noch zu klein für das eigene Rad
sind oder die geplante Radtour zu weit ist für junge
Radanfänger, haben Familien zahlreiche Möglich-
keiten, um ihren Nachwuchs auf oder am Rad zu
transportieren:
Fahrrad-Anhänger
Wer schon ganz kleine oder zwei Kinder mitneh-
men will, für den lohnt die Anschaffung eines Fahr-
radanhängers. Er eignet sich auch für längere Rad-
touren besser als ein Kindersitz. Nachteil gegenüber
dem Kindersitz: Eltern und Kind können währen der
Fahrt nicht miteinander reden. Die kleinen bunten
Wagen bieten je nach Modell Platz für ein bis zwei
Kinder, mit entsprechendem Einsatz auch für Säug-
linge, die noch nicht sitzen können. Platz ist auch
für Spielzeug oder eine Trinkflasche, was den Kin-
dern ermöglicht, sich die Zeit zu vertreiben und sich
selbst zu versorgen, ohne dass etwas verloren gehen
kann. Die meisten Anhänger lassen sich auf Ausflü-
gen unkompliziert zum Buggy umbauen. Mit etwa
400 bis 700 Euro pro Stück sind sie nicht eben preis-
wert, aber durchaus eine lohnende Investition für
Familien, die häufig mit dem Rad unterwegs sind.
Für Tagesausflüge und Radurlaub sind sie ideal.
Die Kinder sitzen bequem, sind vor Insekten, Wind,
Regen und Sonne geschützt. Bei einem Unfall sind
sie durch eine gewisse Pufferzone und die geringe
Kippgefahr besser geschützt als in einem Kinder-
sitz. Wie auch ein Kindersitz, verändert ein Anhän-
ger das Fahrverhalten des Elternrads. Der Schwer-
punkt verlagert sich, allerdings weniger ungünstig
als beim Kindersitz. Das normale Geradeausfahren
macht sich gut, ungewohnt sind dagegen das Brem-
sen und Abbiegen mit Anhänger. Eltern sollten da-
her zunächst ein paar Proberunden fahren – ohne
Kind, stattdessen mit einem Wasserkasten. Erlaubt
ist die Mitnahme von Kindern von 0 bis 7 Jahren,
wobei die meisten Siebenjährigen kaum mehr hin-
einpassen werden, schon gar nicht mit Helm. Der
wird ebenso empfohlen wie anschnallen. Eltern
sollten vor dem Kauf eines Anhängers prüfen, ob
ihr Fahrrad dafür geeignet ist: Der Anhänger muss
sich am Rad befestigen lassen. Die Bremsen des
Fahrrads sollten einwandfrei funktionieren. Eine
gute Gangschaltung hilft gegen Ermüden der Beine.
Das zulässige Gesamtgewicht sollte mindestens 120
kg betragen. Nicht alle Anhänger sind mit Beleuch-
tung ausgestattet, hier kann Nachrüsten lohnen, da
die meisten Anhänger das Rücklicht des Fahrrads
verdecken. Ein bunter Wimpel und Reflektoren er-
höhen die Sichtbarkeit. Wer in einem Zweisitzer nur
ein Kind transportiert, sollte es wegen des Schwer-
punkts in die Mitte setzen. Ist das nicht möglich,
dann auf die rechte Seite.
Fahrrad-Kindersitz
Für kürzere Strecken in der Stadt, auf denen viel-
leicht auch nicht immer ausreichend große „Park-
plätze“ für ein Rad mit Anhänger zur Verfügung ste-
hen, ist der klassische Kindersitz die bessere Wahl.
Dafür muss das Kind selbständig sitzen können.
Zur Auswahl stehen Modelle für die Montage hinten
oder vorn, für im Schnitt knapp 100 Euro. Ob der
Kindersitz hinter dem Fahrer oder zwischen Len-
kerstange und Fahrer montiert wird, ist ein Stück
weit Glaubensfrage. Beide Varianten haben ihre
Vor- und Nachteile. Die Montage vorn ist nur für
kleinere bzw. leichte Kinder bis höchstens 15 kg er-
laubt. Hier liegt der Schwerpunkt für den Radfahrer
günstiger, da die Fahrweise kaum beeinflusst wird.
Allerdings fährt es sich durch die breitbeinige Sitz-
haltung weniger komfortabel. Vorn kann das Kind
mehr sehen und die Eltern haben ihr Kind im Blick,
können sich mit ihm besser unterhalten. Allerdings
ist es Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt und
die Kopfstützte fehlt. Bei einem Sturz besteht die
Gefahr, dass der Fahrer aufs Kind fällt. Hinten ist es
vor dem Fahrtwind geschützt, der Transport stabiler
als bei vorn montierten Sitzen. Das Kind hat mehr
Platz und sitzt dadurch bequemer. Der Sitz muss
Gurte haben, die vom Kind nicht allein zu öffnen
sind. Ein Speichenschutz muss verhindern, dass die
Kinderfüße zwischen die Räder kommen können. Ist
ein solcher Speichenschutz montiert, ist es auch er-
laubt, die Kleinen auf einem kleinen Sattel zwischen
Lenker und Fahrer mitzunehmen. Der Kindersitz für
hinten sollte nicht direkt am Gepäckträger montiert
werden, sondern mittels Adapter am Rahmen. Die
Kinder sollten dick genug angezogen sein, da sie
durch den Fahrtwind und ohne Bewegung schnell
auskühlen. Den Kindersitz nur für kurze Strecken
nutzen oder aber ausreichend Pausen einplanen, da
die Kleinen in ihrer Bewegungsfreiheit stark einge-
schränkt sind. Da das Ein- und Aussteigen aus dem
Kindersitz nicht ganz einfach ist, sind Zweibeinstän-
der hilfreich. Denn nicht immer ist ein Fahrradstän-
der in der Nähe, in dem das Rad kippsicher abge-
stellt werden kann. Auch auf dem Kindersitz gilt:
Helm auf!
Fahrradtrailer
Sogenannte Fahrradtrailer oder Trailerbikes sind
gute Lösungen für junge Fahranfänger auf längeren
Strecken. Diese Trailer sehen aus wie ein Kinderrad
ohne Vorderrad und werden mittels einer langen
Stange am Elternrad befestigt. Die Kleinen können
also selbst in die Pedale treten, werden aber von den
Eltern gelenkt und so sicher durch heikle Verkehrs-
situationen manövriert.
Fahrradkupplung
Bei dieser Variante wird das Kinderrad mit Hilfe
einer Tandemstange oder -kupplung ans Eltern-
rad gekoppelt. Der Vorteil: Wenn dem Nachwuchs
die Puste ausgeht oder die Strecke unübersichtlich
wird, kann das Kinderrad relativ unkompliziert ans
Elternrad montiert werden. Das Kind muss dann we-
der in die Pedale treten noch lenken.
Familientandem
Das Fahrrad hat wie ein Tandem zwei bis drei Sat-
tel und die entsprechende Zahl an Pedalen. Je nach
Modell finden darauf ein Erwachsener und bis zu
»
Touren im Spreewald
Bismarckturm Rundtour - 29 km
von Burg nach Dissen zu den Aueroch-
sen, weiter zur slawischen Siedlung Stary
Lud über Briesen nach Werben zum neu-
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Start ist an der Stadthalle Cottbus, dann
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