Titelthema :: Seite 32
„brheu“, was gären heißt. In den Begriffen „brau-
en“, „bread“ (englisch) oder „bröd“ (schwedisch)
taucht dies bis heute auf. Das germanische Wort für
Brot „hlaif“ findet sich heute noch im Begriff Laib.
Und sogar englische Adelstitel haben ihren sprach-
lichen Ursprung daher: „hlafeard“ wurde als Brot-
geber zum Lord und „hlafdigge“ als Brotkneterin
zur Lady.
Kleine Getreidekunde
Weizen:
Weizen ist die weltweit wichtigste Ge-
treidesorte. Durch seinen hohen Anteil an Gluten
(Klebereiweiß) hat es hervorragende Backeigen-
schaften: Es hält den Teig stabil und macht ihn
gleichzeitig locker. Zudem ist es sehr mild im Ge-
schmack, was es zum beliebtesten Mehl für Kuchen
und anderen süße Gebäcke macht. Fürs Kuchen-
backen zu Hause eignet sich am besten das meist
gekaufte Weizenmehl Type 405. Der Bäcker nimmt
fürs Weißbrot eher Type 550.
Roggen
eignet sich durch sein Aroma gut zum Brot-
backen, benötigt aber ein Triebmittel wie Sauerteig
mit seinen Jüngern geteilt hat. Die Bibel beschreibt
die Speisung der 5.000 mit Broten und Fischen. In
vielen Märchen spielt das Brot eine wichtige Rolle:
Hänsel und Gretel, Frau Holle, Sterntaler. Unsere
Sprache ist bis heute gespickt mit Wendungen rund
ums Brot: Wir verdienen unsere Brötchen oder ge-
hen einem Broterwerb nach, wir gratulieren dem
frischgebackenen Ehepaar, widmen uns brotloser
Kunst.
Brot & Laib – von der Herkunft der Wörter
Für die heute gebräuchlichen Begriffe für Brot in
unterschiedlichen Sprachen gibt es folgende Erklä-
rungsansätze. Die Römer schrieben das Brot dem
Naturgott Pan zu und nannten es daher „panis“,
in den romanischen Sprachen spiegelt sich dieser
Ursprung bis heute wider: pain (französisch), pane
(italienisch), pão (portugiesisch). Die slawischen
Sprachen wie russisch oder polnisch beziehen sich
auf den lateinischen Begriff „gleba“, der ursprüng-
lich „Scholle, Erde“ bedeutet. Der deutsche Be-
griff Brot geht vermutlich zurück auf das keltische
Seit nunmehr 27 Jahren steht unsere traditionelle
Familienbäckerei für Qualität, Frische und Ser-
vice. Der Generationswechsel und die Übernah-
me des Geschäftes von Lars und Julia Hanuschka
am 01. Juni 2015 hat frischen Wind in die Feinbä-
ckerei gebracht. Unsere Brotsorten werden nun
mit eigenem Natursauerteig hergestellt und fast
alle Produkte sind frei von jeglichen Zusatz- und
Konservierungsstoffen.
Bei uns kommt die Ware nicht vom Band,
wir arbeiten noch mit Herz und Hand!
Gallinchener Hauptstraße 45, 03051 Cottbus
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit genoss der
Bäckermeister sehr hohes Ansehen in der Gesell-
schaft. Schließlich sorgte er für die Ernährung
der Menschen. So legte der Sachsenspiegel, ein
Gesetzbuch aus dem Mittelalter, fest, dass der
Mord an einem Bäcker mit drei Mal so hoher
Geldstrafe zu bestrafen sei wie der Mord an ei-
nem anderen Menschen.
Das Sandwich ist benannt nach Lord Sandwich,
der – so die Legende – im Jahr 1762 beim Kar-
tenspielen Hunger bekam, das Spiel aber dafür
nicht unterbrechen wollte. So reichte man ihm
zwei Scheiben Brot mit einer Scheibe Rindfleisch
dazwischen. Die Urform des Sandwich war gebo-
ren. Der Lord übrigens war benannt nach dem
englischen Ort Sandwich.
Galt früher der Ausspruch „Nur wer zwei Häuser
besitzt, kann sein Brot zweifach bestreichen.“,
so wurde es im Laufe des 19. Jahrhunderts auch
in ärmeren Schichten üblich, sein Brot doppelt
zu bestreichen. Hatte der Arbeiter zunächst nur
ein Butterbrot für die Pause mitgenommen, so
kamen bald Butter und Wurst oder Butter und
Marmelade aufs Brot.
Brot-Geschichte(n) –
Kurioses rund um den Laib:
Wir arbeiten noch mit
Herz und Hand
www.baeckerei-hanuschka.de