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Titelthema :: Seite 40

Brot richtig lagern

Wer das selbst gebackene oder erworbene Brot nicht

am gleichen Tag verbraucht, sollte es so lagern, dass

die Kruste möglichst knusprig und die Krume mög-

lichst weich bleibt. Gut geeignet ist ein Ton- oder

Steinguttopf. Es gibt zudem spezielle Brotkästen,

meist aus Holz, Metall oder Kunststoff. Bei den bei-

den Letzteren besteht bei fehlender Belüftung das

Risiko von Schimmelbildung. Um dieser vorzubeu-

gen, sollten sämtliche festen Brotbehälter regel-

mäßig (etwa ein Mal wöchentlich) mit Essig ausge-

wischt werden. Wer sein Brot nicht länger als ein

bis zwei Tage aufbewahrt, für den sind auch Beutel

oder Tücher aus Leinen bzw. Baumwolle geeignet.

Die Papiertüte, in der das Brot beim Bäcker gekauft

wird, hält das Brot für einen Tag frisch. Fest ver-

schlossene Plastikbeutel oder -dosen sind nicht ge-

eignet, Brot braucht Luft zum Atmen. Generell hält

sich Roggenbrot etwas länger als Weißbrot, Voll-

kornbrot hält sich richtig gelagert bis zu einer Wo-

che. Ist das Brot doch altbacken geworden und als

Wurstunterlage nicht mehr so verlockend, gibt es

Alternativen zum Wegwerfen. Viele Rezepte haben

altes Brot als Grundlage: Frikadellen, Semmelbrö-

sel, Croutons, Brotchips, Armer Ritter, Ofenschlup-

fer, Semmelknödel, Brotpudding. Größere Mengen

Brot können auch tiefgefroren werden, idealerweise

portionsweise in Scheiben. Auftauen lässt es sich

am besten über Nacht bei Zimmertemperatur. Brot

sollte nicht zu lange im Tiefkühler lagern, sonst geht

Aroma verloren und das Brot trocknet aus. Brot ge-

hört übrigens nicht in den Kühlschrank.

Wir meinen: Nach so vielen Fakten rund ums Brot,

sollten Sie es jetzt riechen und schmecken. Damit

es auch den Kindern schmeckt, haben wir noch ein

paar Praxis-Tipps für Familien.

Tipps für die gesunde Brotdose

• Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden.

• Damit es nicht langweilig wird, wechseln Sie

Brotsorte und Brotbelag.

• Belag kann man übrigens gut selber machen,

z.B. Avocadocreme, Bananen-Nuss-Aufstrich

oder Kräuterquark. Rezepte auf

www.aid.de.

• Geben Sie dem Brot für kleinere Kinder eine

besondere Form, indem Sie beispielsweise das

belegte Brot mit einer Plätzchen-Ausstechform in

ein Herz oder einen Stern verwandeln.

Backmittel

sind zugelassene Zusatzstoffe, die den

Teig sowie den Gär- und Backprozess optimieren.

Sie sorgen dafür, dass das Brot eine schöne Form

bekommt, die Kruste knusprig und dunkel wird,

dass das Brot nicht vorzeitig altbacken wird, dass

das Brötchen eine schöne Farbe hat. Solche Zusatz-

stoffe sind beispielsweise Enzyme, Emulgatoren,

Milcherzeugnisse oder Ascorbinsäure. Auf diese

Hilfsmittel verzichten heute immer weniger Bäcker.

Denn auch das gehört zur Wahrheit: Die Zusatzstof-

fe sorgen dafür, dass ein Brot so aussieht, wie es

der Kunde erwartet. Wer die Wahl hat, wird das gut

aufgegangene Brot mit der krossen Kruste kaufen,

nicht das blasse eingefallene.

Weil eben weit mehr als Mehl und Wasser im Brot

stecken, müssen Allergiker acht geben. Wer auf

Soja, Nüsse, Gluten oder bestimmte Zusatzstoffe all-

ergisch ist oder empfindlich reagiert, sollte beim Bä-

cker nachfragen. Bäcker sind verpflichtet, Allergene

für den Kunden gut sichtbar zu kennzeichnen.

Wer ganz sicher gehen will, dass in seinem Brot nur

Wasser, Mehl und Gewürze sind, der wird nicht um-

hin kommen, einfach mal beim Bäcker des Vertrau-

ens nachzufragen oder selbst Hand anzulegen. Brot

selber backen, ist gar nicht so schwer und aufwen-

dig, wenn man es einmal probiert hat. Rezepte fin-

den sich im Internet und Büchern zuhauf. Der von

Selbstbäckern als Brotpapst gefeierte Lutz Geißler,

von Beruf her Geologe und nicht Bäcker, gibt auf

seiner Internetseite

www.ploetzblog.de

zahlreiche

Tipps und Rezepte preis. Viel Ausrüstung braucht es

zum Selberbacken nicht, betont Geißler: „Ein nor-

maler Ofen und zwei gesunde Hände reichen aus.“


Wer nicht oder nicht täglich selbst backen will, hat

eine große Auswahl – auch an guten traditionellen

Bäckereien. In Deutschland gibt es 12.150 Bäckereien

(Stand 2015), 80 Prozent von ihnen gelten als Klein-

betriebe. Auch wenn es gefühlt immer mehr große

Ketten gibt, so können sich die kleinen Bäcker von

nebenan weiter behaupten. Noch immer kaufen die

meisten Deutschen ihr Brot beim Bäcker, Backshops

und Backautomaten holen aber auf. Das deutsche

Bäckerhandwerk nutzt mittlerweile auch digitale

Wege, um Kundschaft zu halten und zu gewinnen:

Die Brot-Test-App führt jene Bäcker auf, deren Bro-

te und Brötchen von unabhängigen Testern für gut

befunden wurden. Nach Eingabe des Ortes oder der

Postleitzahl werden gute Bäckereien aufgelistet.

Mehr Infos unter

www.brot-test.de.