Kolumne :: Seite 54
lausitzDADDY
Innenansichten eines verzweifelten Vaters
meiner Liebsten einen Sonntag frei und den Früh-
jahrsputz. Ja, mit Fenster putzen, Wäsche machen,
alle Schuhe putzen und nebenher die Kids versor-
gen. Skeptisch nahm sie mein Geschenk entgegen,
aber das „Ist nicht so schlimm“ zwischen uns be-
gann doch schon zu schwinden.
Frauen sind im Haushalt ja die Gottheiten des Mul-
titaskings. Meine bessere Hälfte kann parallel die
Küche und die Wäsche machen, Staub wischen und
Staub saugen und ab und zu mal auf den Fernse-
her mit dem Nachmittagsfilmchen schauen, und
weiß danach trotzdem mehr über den Film als ich.
Bei Männern läuft das anders, da wird so ein Haus-
haltstag zum Projekt. Das muss natürlich ordentlich
geplant werden, damit wir in diesen fremden Welten
nicht die Orientierung verlieren. Also machte ich ei-
nen ordentlichen Plan und fuhr am Vortag ein paar
Hilfsmittel aus dem Garten und dem Supermarkt
holen. Im Supermarkt gab es erstmals „WC-Zauber-
schaum“, im Extra-Ständer mit kleinem Fernseher
samt Werbefilm in Dauerschleife. Von diesem Wun-
dermittel musste man nur eine Kappe voll ins Klo
schütten, daraus wuchs dann ein Riesenschaumberg
Ich werde nie wieder einen Valentinstag
vergessen. Versprochen. In diesem Jahr
ist mir das nämlich zum ersten Mal seit
langem passiert. Zu viel Arbeit um die Ohren – und
auf einmal saßen wir am Frühstückstisch und im
Radio werteten die Moderatoren ihre Valentinstags-
geschenke aus und betonten, wie wichtig doch so
ein Liebesbeweis ist. Unsere Kids hatten auch flei-
ßig Bilder gemalt und unsere Kleine schenkte sogar
eine selbstgebastelte Freundschaftskette. Nur mein
Körbchen war leer. Ich nahm schockartig die Dackel-
haltung samt Hundeblick ein und stammelte meiner
besseren Hälfte etwas von „Tschuldigung, zu viel Ar-
beit, aber ich hab dich doch lieb ... und überhaupt“
vor. „Ist nicht so schlimm“ antwortete sie kurz. Aber
es war genau dieses „Ist nicht so schlimm“, wie es
Frauen in Beziehungskomödien zu ihren Männern
sagen, kurz bevor sie diese mit gepackten Koffern
vor die Tür setzen. Zwei Wochen lang begleitete
dieses „Ist nicht so schlimm“ unterschwellig unsere
Beziehung. Dann sah ich meine große Chance: der
Frauentag am 8. März, in diesem Jahr auch noch ein
Sonntag, sollte alles ins Lot bringen. Ich schenkte
Noch nicht genug gelacht?
Alle Kolumnen zum Nachlesen unter
www.lausebande.de