Interview :: Seite 38
seinem Namen gekommen ist. Da war für die kleine
Spinne ganz klar, dass so ein ganz kleines Spinnenba-
by Mini-Spinni heißen muss.
Mini-Spinni deutet es ja schon an, im aktuellen Buch
bekommt die kleine Spinne ein Geschwisterchen. Gab
es da persönliche Hintergründe?
Nein, aber in mei-
nem Freundeskreis ist es immer mal wieder ein The-
ma, da haben viele bereits mehrere Kinder und es ist
immer ein wahnsinniges Thema, wenn ein Geschwis-
terchen erwartet wird. Es gibt sogar extra Kurse dafür,
wie man ein Kind auf ein Geschwisterlichen vorberei-
tet. Bei meinen Spinnen wollte ich den menschlichen
Vorgang nicht zu sehr in den Vordergrund stellen,
deshalb sieht man bei mir die Mama auch nicht mit
einem dicken Bauch. Vielmehr wollte ich mich mit
den Fragen beschäftigen, die ein kleines Kind nun
mal so hat, wenn es ein Geschwisterchen erwartet.
Zum Beispiel, ob die Eltern dann nicht mehr so viel
Zeit zum Spielen haben und ob sie einen noch genau-
so lieb haben wie vorher und was man mit so einem
kleinen Geschwisterchen überhaupt machen kann
... ich habe versucht, alle diese Fragen spielerisch in
eine Geschichte umzuwandeln.
Haben Sie mit Ihren vielen Geschwistern früher tat-
sächlich die Erfahrung gemacht, wie Sie es im Buch
schreiben: dass geteilte Liebe mehr wird?
Man merkt
den engen Bezug zu Geschwistern sicher erst so rich-
tig, wenn man nicht mehr jeden Tag miteinander zu
tun hat. Das wird mir vor allem auf Familientreffen
bewusst. Je mehr aus unserer Familie diese Zeit mit-
einander verbringen, desto schöner ist es. Ich glaube,
jeder Mensch hat in irgendeiner Form Verlustängste,
aber bei einem Geschwisterchen ist das nicht nötig.
Das will ich mit dem Buch auch deutlich machen. Es
gehört sicher auch dazu, dass Geschwister mal strei-
ten, das passiert aber auch unter guten Freunden und
ist völlig okay. Trotzdem wollen Einzelkinder, solan-
ge sie klein sind, natürlich immer das, was Geschwis-
terpärchen haben – und umgekehrt.
Kleine Kinder können aus Ihrem Buch an vielen Bei-
spielen lernen, was sie für ihr Geschwisterchen tun
können. Wie kamen Sie auf diese Ideen?
Das habe ich
über Jahre hinweg bei Freunden erlebt. Wenn Eltern
ein Kind auf ein Geschwisterchen vorbereiten, versu-
chen sie natürlich immer, die positiven Seiten zu ver-
mitteln. Es sind also persönliche Beobachtungen und
hier und da auch die berühmte weibliche Intuition.
Haben Sie auch schon mal darüber nachgedacht,
andere Bücher mit anderen Helden zu schreiben?
Ich habe schon einige Ideen und auch ein bisschen
damit herumexperimentiert. Aber irgendwie zieht es
mich immer wieder hin zur kleinen Spinne, dort gibt
es noch so viele Geschichten zu erzählen. Zumal ich
mich in ihrer Welt wirklich sehr wohl fühle. Wenn ich
mich allerdings für einen langen Zeitraum zurückzie-
hen und nur dem Schreiben widmen würde, könnte
ich mir durchaus vorstellen, dass auch ein weiteres,
anderes Buch entstehen könnte, vielleicht sogar ein
Roman. ImMoment arbeite ich aber schon am fünften
Teil der kleinen Spinne.
Das Buch
Die kleine Spinne Widerlich
Das Geschwisterchen
32 Seiten, Baumhaus Verlag
Empfohlen ab 4 Jahren
Preis als Hardcover-Buch
12,99 Euro
Die kleine Spinne Widerlich bekommt ein Ge-
schwisterchen. Was für ein aufregendes Erleb-
nis! Aber wie ist das wohl so mit einem Baby? Kann
das schon irgendwas? Gemeinsam mit ihren Freun-
den macht sich die kleine Spinne auf den Weg, um
bei den Tierbabys im Wald eine Antwort zu finden.
Sie beobachten die Kaulquappen im Teich, treffen
auf Füchse, Eichhörnchen und so manch anderen
Waldbewohner. Dabei erfährt die kleine Spinne vie-
les, was ihre Freude über das neue Familienmitglied
noch größer werden lässt. Eine zauberhafte und
wunderschön illustrierte Geschichte über das Aben-
teuer, ein kleines Geschwisterchen zu bekommen.
Die kleine Spinne Widerlich gibt es übrigens
inzwischen in 4 Büchern, einem Kindergarten-
Freundebuch, einem Babyalbum und einem
schönen Wand-Familienplaner!