Interview :: Seite 39
Bei unserem Gespräch zum ersten Widerlich-Buch vor
knapp vier Jahren konnten Sie sich vorstellen, auch
mal ein Theaterstück oder ein Musical dazu zu ma-
chen. Sind Sie da schon einen Schritt weiter?
Ja, wir
haben tatsächlich schon zwölf Lieder aufgenommen.
Jetzt schauen wir, wie wir damit weiter vorgehen. Im
Moment passiert so viel mit der Spinne, da sind wir
noch auf der Suche nach dem richtigen Zeitpunkt für
die Musik. Ich bin wirklich stolz darauf, wie sich die
Spinne in den letzten vier Jahren entwickelt hat. Zur-
zeit könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, mit ihr
eine Animationsserie umzusetzen und die Abenteuer
der kleinen Spinne in Bewegtbildern zu erzählen.
Lesen Sie auch oft für Kinder aus Ihren Büchern?
Ich
hatte einmal eine ganz besondere Lesung zusammen
mit Klaus Baumgart, dem Autor von Lauras Stern. Das
war ein Lesenachmittag über vier Stunden und war
wunderschön. Kinderaugen sieht man die Faszinati-
on auch sofort an und die Gespräche und spontanen
Fragen, das war eine tolle Erfahrung. Für eine Lesetour
war durch die Schauspielerei nie so richtig Zeit, das
könnte ich mir für die Zukunft aber gut vorstellen.
Dann müssen Sie unbedingt zu uns in die Lausitz
kommen! Apropos Kinder: Wie steht es eigentlich um
eigene Kinder, denen Sie das mal vorlesen können?
Ich habe noch nie ein Geheimnis daraus gemacht,
dass ich Kinder liebe, und dass sie mein absolutes
Lieblingspublikum und meine Lieblingskritiker sind.
Kinder sind einfach ehrlich. Ansonsten hab ich es
aber immer so gehalten, dass ich nicht weiter über
mein Privatleben rede.
Sie sind im vergangenen Jahr 40 geworden, haben
in der Schauspielerei viel erreicht, vier wirklich tol-
le Kinderbücher geschrieben – gibt es für Sie noch
große Ziele, die Sie unbedingt erreichen wollen?
Unter allen Zusendungen mit niedlichen Spinnenbildern verlosen
wir vier Bücher von der kleinen Spinne Widerlich, die Diana Amft
persönlich mit einem kleinen Gruß an den jeweiligen Gewinner signiert
und dann auch persönlich zuschickt.
Das hat sie uns versprochen! Ist das
nicht toll?! Zusendungen kleiner Spinnen-Kunstwerke einfach per E-Mail an
redaktion@lausebande.de, per Post an lausebande, Görlitzer Str. 17-18, 03046
Cottbus oder als Post auf unsere Facebookseite
www.facebook.com/lausebandeVier handsignierte Bücher von Diana Amft zu gewinnen.
Mit der Spinne haben wir ja noch eine Menge vor,
wie die Gedanken an eine Animationsserie oder ein
Musical zeigen. Aber ich lasse das auf mich zukom-
men und erzwinge das nicht. Ich muss mit meinen
40 Jahren auch nicht unbedingt die ein oder andere
besondere Erfahrung machen – und Profitänzerin
werden oder mich auf andere Art und Weise extrem
verwirklichen. Ich kann mit meinem Alter gut umge-
hen, für mich steht eher die Gesundheit im Vorder-
grund. Lieber glücklich und gesund uralt werden,
als sich mit 40 schon Sorgen ums Alter machen. Ich
würde mich auch nicht operieren lassen, um einem
Schönheitsideal gerecht zu werden. Für meinen Beruf
fände ich es fatal, meine Gesichtszüge einzuschrän-
ken, die ja den Charakter ausmachen. Ich werde eine
wundervolle Begegnung mit Sir Peter Ustinov vor ei-
nigen Jahren nie vergessen, als er an einem langen
Gesprächsabend tief Luft holte und meinte: ‚Ach, wie
schön wäre es doch, noch einmal 65 zu sein!‘ Das hat
er ehrlich gemeint und er hat Recht: 65 Jahre ist ja ei-
gentlich auch noch nicht alt, wenn man gesund ist.
Letzte Frage: Hand aufs Herz, wenn Ihnen jemand
eine Vogelspinne auf die Schulter setzt, schreien Sie
laut oder geben Sie Ihr einen Namen?
Im Moment
kann ich mir nicht ansatzweise vorstellen, wann ich
mal eine Vogelspinne auf der Schulter haben soll-
te. Trotzdem glaube ich, dass ich aus Rücksicht zu
dem Tier nicht schreien würde. Vogelspinnen sind
ziemlich empfindliche Tiere, auch damit habe ich
mich für meine Spinnenfamilie und den Charakter
von Widerlichs Tante Tarantula aus Afrika auseinan-
dergesetzt. Den Namen hat sie demnach also schon.
Aber ich kann wirklich nicht behaupten, dass ich
mich beim Gedanken an eine Vogelspinne auf mei-
ner Schulter sonderlich wohl fühle (lacht).
Danke für das Interview.