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Interview :: Seite 37

ihren Kindern vorgelesen haben. Sie beschweren sich

mit einem Schmunzeln, dass sie die Spinnen jetzt vor-

sichtig nach draußen setzen müssen, weil die Kinder

nicht möchten, dass ihnen ein Beinchen gekrümmt

wird. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Anrufe

von Eltern, die selbst große Angst vor Spinnen hatten

und diese Angst durch das Vorlesen ablegen konnten.

Ist das nicht toll, da werden Eltern therapiert und Kin-

der zu kleinen Spinnenfreunden! Ich habe selbst im-

mer noch etwas Angst vor Spinnen – deshalb ist das

Buch ja damals auch entstanden – aber die Auseinan-

dersetzung hat auch bei mir viel bewirkt.

Ihre kleine Spinne Widerlich hat eine recht illustre

Familie. Sie stammen selbst aus einer kinderreichen

Familie, haben einige Charaktere aus Widerlichs Fa-

milie auch Parallelen zu Ihrer eigenen?

Nein, das ist

tatsächlich eine total andere Welt. Es fällt mir auch

einfacher, Geschichten komplett zu erfinden. Man

merkt dann, dass sich die Charaktere fast wie von

selbst entwickeln. So kommen mit jedem Buch auch

neue Figuren hinzu, die zumindest in meinen Augen

manchmal ein erstaunliches Eigenleben führen. Beim

Schreiben fühle ich mich oft wie ein gebannter Zu-

schauer, das macht Spaß. Was kinderreiche Familien

angeht, freue ich mich auch bei der kleinen Spinne

Widerlich über reichlich Familienzuwachs. Es gibt

sie jetzt nämlich auch als Kindergarten-Freundebuch,

Babyalbum und Familienplaner für die Wand.

Warum gibt es die kleine Spinne noch nicht als

Plüschtier?

Ich hatte tatsächlich mal einen Prototyp.

Die Illustratorin meinte aber, das sehe ein bisschen

aus wie eine Ameise, deshalb sind wir dem nicht wei-

ter nachgegangen. Aber ich nehme die Anregung gern

auf und kann mir durchaus vorstellen, dass wir noch

einmal darüber nachdenken. Zumal die kleine Spinne

mit ihren großen Augen sicher ganz süß aussieht.

Wer kam denn eigentlich auf den Namen „Mini-

Spinni“?

Ich! Das heißt, eigentlich ja die kleine Spin-

ne. Der Name war für sie einfach so naheliegend. Im

Buch wird u.a. erzählt, wie das Eichhörnchen zu

Mit ihrer Rolle als Gretchen Haase in der

Arztserie „Doctors Diary“ lieferte Diana

Amft so etwas wie das deutsche Pendant

zu Greys Anatomie. Mit ihrer nett verpeilten Art und

ihrer Natürlichkeit erspielte sie sich nicht nur ein

großes Publikum, sondern auch viele Preise. Inzwi-

schen schreibt sie sich auch als Kinderbuchautorin

in die Herzen einer deutlich jüngeren Fanschar – mit

den liebevollen Büchern über die kleine Spinne Wi-

derlich. Im aktuellen Buch erblickt Mini-Spinni die

Welt, die kleine Spinne Widerlich bekommt also ein

Geschwisterchen. Wir sprachen mit Diana Amft über

ihr viertes Spinnenbuch und die wachsende Familie:

Welche Bedeutung hat für Sie das Schreiben von Kin-

derbüchern inzwischen im Vergleich zur Schauspie-

lerei erlangt?

Das Schreiben von Büchern ist ja etwas

komplett anderes. Als Kinderbuchautorin habe ich

eine Leidenschaft entdeckt, die mir seit mittlerweile

fünf Jahren eine große Freude bereitet. Das Schreiben

hat eher als Hobby angefangen, aber ich habe schnell

gemerkt, wie sehr ich darin aufgehe. Es hat mich

schon etwas überrascht, dass das erste Buch gleich

ein kleiner Bestseller wurde. Natürlich bin und bleibe

ich von Beruf Schauspielerin, aber meine Autoren-

Seite nimmt immer mehr Raum ein.

Ihr Vater war Hausmeister, das ist sicher ein Job mit

wenig Spinnenliebe. Was sagt der eigentlich zu Ihren

Büchern?

Mein Papa ist jetzt in Rente, aber er und

meine ganze Familie finden die Bücher über die klei-

ne Spinne Widerlich großartig. Die Resonanz ist wirk-

lich toll und er wurde auch viel darauf angesprochen.

Apropos Spinnenliebe: ich glaube, dass mein Buch

tatsächlich schon vielen Spinnen das Leben gerettet

hat. Wenn man die Figuren einmal ins Herz geschlos-

sen hat, dann fällt es einem umso schwerer, einer rea-

len Spinne ein Leid zuzufügen.

Haben Sie wirklich konkrete Rückmeldungen, dass

jemand sagt: „Diese Spinne hast du gerettet!“?

Auf

jeden Fall! Es gibt ganz verschiedene Reaktionen: Auf

der einen Seite kontaktierenmich Eltern, die das Buch

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