Titelthema :: Seite 39
Eltern und Jugendliche auch in dieser komplizierten
Phase nicht den Draht zueinander verlieren.
Wird zu Hause viel gesprochen, zunächst über die
Alltagswelt der Kleinen, später auch über komplexe
Zusammenhänge und das Weltgeschehen, lernen
die Kinder automatisch, sich auszudrücken, Argu-
mente abzuwägen, sich eine Meinung zu bilden,
diese wenn nötig zu verteidigen. Sie lernen, komple-
xe Themen einzuordnen. Gespräche sind ebenfalls
eine gute Möglichkeit, um seinen Kindern Werte zu
vermitteln. Was ist uns wichtig, worauf legen wir
Wert?
Es kann durchaus passieren, dass ein Kind immer
mal wieder mit dem selben Thema anfängt. Viel-
leicht will es wissen, wie das Baby in den Bauch
kommt, obwohl Sie das schon längst thematisiert
hatten. Einerseits vergessen gerade jüngere Kinder
manche Informationen im Laufe der Zeit wieder.
Andererseits hat es in dieser Zeit vielleicht einen Ent-
wicklungssprung gemacht und braucht eine detail-
liertere Antwort, die seinem Alter angemessen ist.
Gerade bei heiklen Themen gilt: Warten Sie auf
genau. Aber ich werde noch mal darüber nachden-
ken und wir sprechen später darüber, in Ordnung?
Sollte die Warum-Frage zu einem ungünstigen
Zeitpunkt kommen, beim Abgeben in der Kita oder
an der gut gefüllten Supermarkt-Kasse, ist es völlig
in Ordnung, das Kind zu vertrösten und die Ant-
wort auf später zu verschieben. Bei der nächsten
ruhigen Gelegenheit sollte dann aber auch tatsäch-
lich noch einmal das Gespräch gesucht werden.
In Gesprächen in der Familie sollten einige grund-
legende Kommunikationsregeln von Beginn an
vermittelt und vorgelebt werden: Jeder darf sei-
ne Argumente vorbringen. Jeder darf ausreden.
Schimpfwörter etc. sind tabu, ufert das Gespräch
aus, kann eine Pause sinnvoll sein. Das Gespräch
findet auf Augenhöhe statt, z.B. indem alle Ge-
sprächspartner auf der Couch oder am Tisch sitzen.
Eltern sollten sich der Sprachentwicklung ihres
Kindes anpassen. Etwa ab der Vorschule ist die
Gesprächsführung bei Kindern so weit entwi-
ckelt, dass sie in der Lage sind, sich dem Alter,
Geschlecht und sozialen Status ihres Gegenübers
sprachlich anzupassen. Sie werden mit ihrer klei-
nen Schwester anders reden, als mit dem Papa und
mit dem Lehrer.
Jüngeren Kindern reichen einfache Sätze, knappe
Erklärungen, bildhafte Erklärungen: Die Pfütze
wurde von der Sonne aufgeleckt. Der Opa ist in den
Himmel geflogen. Wenn Mama und Papa sich ganz
doll lieb haben, kommt ein Baby in Mamas Bauch.
Bei jüngeren Kindern kann es sinnvoll sein, sich
nicht ausschließlich auf das (Aufklärungs-)Ge-
spräch zu fokussieren, sondern solche Themen eher
nebenher zu besprechen. Vielleicht beim Turmbau-
en oder Kastaniensammeln. Gerade kleine Rede-
muffel sind so eher zum Reden zu motivieren.
Miteinander Kommunizieren ist immer auch Be-
ziehungsarbeit. Durch Gespräche erfahren Kinder
Wertschätzung, Zuwendung und Anerkennung.
Studien mit Kindern ab dem Schulalter belegen,
dass diese sich mehr Gespräche mit ihren Eltern und
anderen Erwachsenen wünschen. Wer von Beginn
an auf die Fragen, Ängste und Sorgen seiner Kinder
eingeht, baut eine wichtige Basis für spätere Jahre:
Die Kinder lernen, dass die Eltern immer als Ge-
sprächspartner zur Verfügung stehen, dass es keine
falschen Fragen gibt, dass sie mit ihnen über alles
reden können. Das garantiert nicht für eine sorgen-
freie Pubertät, macht es aber wahrscheinlicher, dass
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MestemacherGmbH ·Prof.Dr.UlrikeDetmers ·Postfach2451 ·33254Gütersloh ·Telefon052418709-68
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„Spitzenväter sind ein Segen
für Familie und Gesellschaft.“
Prof. Dr. Ulrike Detmers,
Initiatorin Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres
Spitzenväter
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