Titelthema :: Seite 43
Hause damit um, wenn entsprechende Themen
auftauchen? Kinder, die in einer gläubigen Fami-
lie mit christlichen Ritualen aufwachsen, werden
vielleicht andere und früher Fragen stellen, als
Kinder nicht-gläubiger Eltern. Letztere werden
vermutlich eher später mit der Frage nach Gott
kommen. Eltern sollten offen eingestehen, wenn
sie selbst nicht an Gott glauben. Dass sie aber sehr
wohl die Geschichten und Feste um Gott kennen.
Kinder lieben Geschichten und daher kann man
ihnen durchaus erklären, auf welchen Erzählun-
gen der Laternenumzug an St. Martin beruht oder
das Weihnachtsfest. Wenn Kinder im Vorschulal-
ter ein erstes Verständnis für unsichtbare Dinge
entwickeln (z.B. die Luft), kann man versuchen
ihnen eine Idee von Gott zu vermitteln. Werden
die Kinder älter, sollte man ihnen erklären, dass
es unterschiedliche Religionen gibt, dass Christen
an Gott glauben, Muslime an Allah und Juden an
Jahwe. Wichtig ist es, Respekt und Wertschätzung
für andere Religionen zu vermitteln. Kinder sind
zunächst einmal genauso offen dafür, wie sie ir-
gendwann lernen, dass es andere Sprachen und
andere Länder gibt. Insofern sind Gespräche über
Religion eine gute Gelegenheit, Kindern Toleranz
zu vermitteln. Wer selbst nicht glaubt, kann den
Kindern zumindest Möglichkeiten eröffnen, religi-
öse Rituale kennenzulernen. Das Weihnachtsfest
ist dafür natürlich prädestiniert, oft genug geht es
aber heutzutage eher mit einer Geschenkeflut ein-
her als mit Besinnung. Man kann gemeinsam die
Weihnachtsgeschichte lesen, einen Gottesdienst in
der Kirche besuchen. Viele Gemeinden bieten Got-
tesdienste speziell für Kinder an. Auch der Besuch
einer Moschee oder Synagoge ist denkbar. Eltern
müssen für sich entscheiden, wieviel Gott wollen
wir in unserem Leben und dem unserer Kinder?
Mögliche Gesprächsanlässe:
Kirchliche Feiertage
wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Martinstag.
Besuch einer Kirche/eines Gottesdienstes. Kinder-
oder Weihnachtslied mit religiösem Inhalt.
Mehr Informationen:
Wenn Kinder nach Gott
fragen. Orientierung für Eltern, Herder Verlag
Gibts Gott? Kinder fragen – Forscherinnen und
Forscher antworten, Kösel Verlag
Kika, Toggo, Facebook und Co.
Medien sind kein klassisches Frage-Antwort-The-
ma, aber doch unumgänglich, wenn es um die
Frage nach Aufklärung und Information von Kin-
dern geht. Eltern stehen vor vielen Fragen: Wann
ist mein Kind alt genug fürs TV, fürs Internet, fürs
Smartphone, für Facebook? Welche Sendungen,
welche Spiele, welche Apps sind geeignet? In wel-
chem Alter kann mein Kind Nachrichten sehen?
Wie rede ich mit ihm über Terroranschläge? Auf
diese Fragen können wir hier keine umfassenden
Antworten geben. Aber wir geben Anleitungen und
verweisen auf Internetportale, die zu dem Thema
beraten.
Am Anfang aller Debatten um Nutzung von Medien
steht zunächst die Frage: Wann ist mein Kind alt
genug für Fernsehen, Computer-Spiele, Internet,
Smartphone? Die Antwort darauf ist nicht eben
einfach. Egal ob TV oder Internet – zwischen den
Experten-Empfehlungen und dem Familien-Alltag
klafft nicht nur eine Lücke, sondern ein ziemlich
tiefes Tal. Fast alle Kinder nutzen Bildschirm-
Medien heute sehr viel früher und länger als von
Fachleuten empfohlen, die dabei empfohlene Be-
gleitung durch die Eltern findet nur begrenzt statt.
Dabei geht es nicht einmal darum, ob die Medien
den Kindern in ihrer Entwicklung schaden, das ist
weder bewiesen noch widerlegt. Vor allem brin-
gen ihnen die meisten Bildschirm-Medien keinen
Mehrwert. Sie haben viel mehr davon, wenn sie
sich in der analogen Welt bewegen und mit Men-
schen statt Maschinen kommunizieren.
Die Empfehlungen für die Nutzung von TV und Co.
werden immer mal wieder aktualisiert und teilweise
auch der Lebenswirklichkeit in Familien angepasst.
So wird mittlerweile nicht mehr konsequent von der
Nutzung von Bildschirm-Medien für unter Drei-
»