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Kitagebühren :: Seite 65

tun. Eine solche Klage verursacht Arbeit und Kosten

– bei Erfolg profitieren alle betroffenen Familien.

Insoweit hilft jede Unterstützung mit Tat und Geld.

Ebenso sind Demonstrationen zahlreicher Eltern

ganz sicher ein probates Mittel

.

Wer die Initiativgruppe unterstützen möchte,

kann auf folgenden Wegen Kontakt aufnehmen:

Facebook-Seite:

www.facebook.com/Petition2016/

E-Mail:

petition@mail.de

Zur ausführlichenPetition:

www.tiny.cc/kitapetition

Drei Fragen an Juliane Züge und Arlett Anderssen

Sehen Sie noch

Chancen für eine

Rücknahme der Ge-

bührenerhöhung?

Ja,

denn zu allererst liegt

die Entscheidung, das

Einvernehmen mit der

Stadt Cottbus herzu-

stellen, bei den jeweiligen Trägern. Die Mehrzahl

der freien Träger hat bereits das Einvernehmen

hergestellt und die ersten Gebührenbescheide sind

mittlerweile bei den Familien angekommen. Nach

und nach melden sich immer mehr Mamas und

Papas bei uns und teilen uns mit, dass sie auch

gern an der Petition teilgenommen hätten, wenn

sie DAS vorher gewusst hätten. Die Unterschriften-

abgabe unserer Petition ist zwar bereits geschlos-

sen, dennoch können die Familien etwas gegen die

neue Gebührenerhebung tun.

Was schlagen Sie denn vor?

Nachdem der Ge-

bührenbescheid eingegangen ist, hat jede Familie

das Recht, Widerspruch einzulegen. Dazu raten wir

auch und stellen auch geeignete Vorlagen mit ent-

sprechenden Begründungen zur Verfügung. Sollte

dem Widerspruch nicht stattgegeben werden, ist

die nächste Instanz, den Träger zu verklagen. Die

Chancen eines Prozessgewinns stehen auch gar

nicht so schlecht. Wir haben herausgefunden, dass

die neue Gebührensatzung gegen das Kitagesetz

verstößt. Laut § 16 (2) des Kitagesetzes des Landes

Brandenburgs, sind 88,6 % (Krippe) bzw. 85,2 %

(Kita) bzw. 84 % (Hort) der Personalkosten durch

das Land Brandenburg und die Kommune zu tra-

gen. Der höchste Elternbeitrag darf die anteilig auf

einen Betreuungsplatz entfallenden rechnerischen

Kosten des Trägers nicht überschreiben. In der Kal-

kulation des Höchstbetrages müssen die instituti-

onellen Förderungen von den Kosten abgezogen

werden. Schaut man sich hier alleine die Platz-

kostenrechnung der Stadt Cottbus (für die 4 kom-

munalen Horte) an, so erkennt man selbst bei ei-

ner kurzen Berechnungskorrektur, dass die Eltern

mehr zahlen müssen, als sie dürften! Wer also eine

Rechtschutzversicherung hat oder ein paar Euro

investieren möchte, für den lohnt es sich, einen

Anwalt aufzusuchen oder sich mit uns in Kontakt

zu setzen. Je mehr Eltern klagen, desto mehr Druck

kann aufgebaut werden.

Was muss Ihres Erachtens passieren, um die

Stadt nachhaltig und auch für die Zukunft zum

Umdenken zu bewegen?

Für eine wirkungsvolle

Standortpolitik sollte die Stadt Cottbus alles da-

für geben, den Status „Familienfreundlichkeit“ zu

behalten. Ebenso ist es wichtig, den steuerzahlen-

den Mittelstand nicht weiter unnötig zu belasten,

sondern zu entlasten, damit er Spaß am Leben in

Cottbus hat und sein Geld weiterhin in die Stadt

investiert. Gerade der bildungsstarke Teil der Cott-

buser Bevölkerung hat es leicht, einen Job in einer

dann vielleicht attraktiveren Stadt zu finden – und

dieser nimmt dann seine (Fachkräfte) Kinder mit.

Und wir sind uns sicher, dass er in einer anderen

Stadt für die gleiche Arbeit mehr Geld bekommen

würde als in Cottbus. Das wiederum würde Inves-

titionen und die Nachfrage vieler Angebote für

Familien in der Stadt schwächen. Eine Abwärts-

spirale, die ganz sicher ein Katalysator für den sich

verschlechternden Ruf der Stadt wäre.

Weitere Informationen

www.kita-bündnis-cottbus

Informationen der

freien Träger in der Cottbuser Kindertagesbetreuung

www.kita-ist-bildung.de

Kampagne der Spitzen-

verbände freier Wohlfahrtspflege Brandenburgs

www.buergerinitiative-kitaplaetze.de

Bürgerin-

tiative für beitragsfreie Krippen und Kitas

www.laendermonitor.de

Vergleichsstudie Bertels-

mann Stiftung/ frühkindliche Bildung in Deutsch-

land mit bescheidenen Ergebnissen für Brandenburg