Titelthema :: Seite 32
men herangehen – ohne Ambitionen. Zunächst
einmal soll der Museumsbesuch Spaß machen
– Eltern und Kindern. Das Vermitteln von Wissen
und Fakten steht nicht an erster Stelle und passiert
meist von ganz allein. Je jünger das Kind, desto kür-
zer und ausgewählter sollte der Museumsbesuch
sein. Beschränken Sie sich auf wenige Exponate
und versuchen Sie – gemeinsam mit den Kindern
– Geschichten dazu zu erzählen. Entweder Sie in-
formieren sich vorab über die Exponate oder nutzen
die Ausstellungstexte. Kinder wollen selbst aktiv
sein. Eine interaktiv gestaltete Ausstellung wird
eher auf kindliches Interesse stoßen, als nur Vitri-
nen und Exponate, für die gilt: anfassen verboten.
Nichtsdestotrotz sollten Sie dem Nachwuchs vorab
ein paar Regeln klar machen: Ein Museum ist kein
Spielplatz, laut sein und rennen sind tabu. Erklären
Sie, dass und warum bestimmte Gegenstände und
Bilder nicht angefasst werden dürfen. Bei der Wahl
des Museums spielen mehrere Punkte eine Rolle:
Idealerweise ist es kindgerecht gestaltet und bietet
Kinder- bzw. Familienführungen an. Zunächst kom-
men die Museen vor der Haustür in Frage, fast jeder
Ort hat eine Art Heimat- oder Stadtmuseum. Der
Vorteil: Kinder und auch Eltern haben einen Bezug
zu den dort ausgestellten Exponaten – da fällt das
Geschichtenerzählen leichter. Naturwissenschaftli-
che Museen sind für die Kleinen ebenfalls reizvoll.
Hier sehen sie Tiere oder Pflanzen, die sie vielleicht
schon aus ihrem Alltag kennen – im Museum kön-
nen sie auch mal in deren Inneres blicken oder
einzelne Bestandteile unter die Lupe nehmen. Der
Schmetterling auf der Wiese lässt sich nur schwer
fangen und genau betrachten. Weiterer Pluspunkt:
Naturwissenschaftliche Museen warten gern mit
Experimenten auf – die Kleinen können also selbst
aktiv werden. Schlussendlich kann durchaus auch
ein Kunstmuseum als Ausflugsziel im Familienpla-
ner stehen. Die Kleinen werden sowohl an moderner
Kunst als auch an historischen Gemälden Gefallen
finden (siehe Experten-Interview). Die klassische
Frage: „Was will uns der Künstler damit sagen?“
können Sie gemeinsam mit dem Kind beantworten.
Sehr gut geeignet für Familien mit Kindern sind
Freilichtmuseen, die Kinder können ihrem Bewe-
gungsdrang besser nachgehen, viel anfassen und
selber machen. Für jeden Museumsnachmittag
gilt: Je jünger die Kinder, desto kürzer der Besuch.
Je mehr Mitmach-Angebote, desto spannender und
nachhaltiger. Folgen Sie ein Stück weit der kind-
lichen Neugier, schauen Sie, wofür sich der Nach-
wuchs interessiert.
Praxistipps für kleine Künstler
Schrottskulptur basteln, z.B. aus leeren Klopa-
pierrollen, Jogurtbechern, Papierresten, Alufolie,
Streichhölzern, Strohhalmen, Wäscheklammern…
Steine sammeln und zu Hause bemalen, z.B. einen
steineren Zoo gestalten mit Marienkäfern, Mäusen,
Fröschen, Löwen…
Passend zur Jahreszeit Fensterbilder gestalten oder
eine Blumenvase bestücken, z.B. mit Papierblumen,
Faschingsmasken, Eiergirlanden, Herbstblätter-
Druck, Muschelbildern…
Statt Pinsel und Farbe:
Malen mit Rasierschaum
auf schwarzer Folie, mit bunten Eiswürfeln (Wasser
mit Lebensmittelfarbe gefrieren), Wasserfarbe mit
Strohhalm verpusten, Farbkleckse und Murmeln
in einen mit weißem Papier ausgelegten Schuh-
karton geben und verschütteln, Badeschwamm
oder Kartoffeln als Pinselersatz, Farbe auf eine
Zahnbürste geben und mit einem feinen Sieb auf
Papier sprühen.
Statt ins Altpapier:
Aus Zeitung Kostüme, Kopf-
bedeckungen, Fluggeräte, Knüllperlenketten…
basteln
Kunst-Kiste mit unterschiedlichen Materialien
bereit stellen:
Buntstifte, Wachsmalstifte, Kohle-
stifte, Pinsel, Fingermalfarben, Wasserfarben, Kne-
te, Stempel, Schere, Papier, Pappe, Folie, Stoffreste,
Bänder, Klebestreifen, Kartons, leere Toilettenpa-
pierrollen, Eierkartons, für ältere Kinder auch leere
Gläser, Steine, Werkzeug wie Taschenmesser, Säge,
Handbohrer, Holz.
Lausitzer Kunst- und Kultur-Angebote
zumMitmachen
Gladhouse Cottbus
Literaturwerkstatt für Kinder ab 8 Jahren
www.gladhouse.deKunstmuseum dkw Cottbus
Kunstwerkstatt für Kinder ab 6 Jahren, 4 Mal im