Titelthema :: Seite 37
Naturland textil:
Naturland ist – neben anderen wie
Bioland oder demeter – einer der
großen ökologischen Anbauver-
bände. Anfangs rein auf die Land-
wirtschaft konzentriert, verfolgt er
inzwischen auch eigene Richtlinien
für andere Bereiche wie Textilien. Die im Zertifikat
enthaltenen Standards enthalten Richtlinien zu Na-
tur- und Klimaschutz, nachhaltigem Wirtschaften,
Verbraucherschutz sowie Erhalt von Wasser, Luft
und Boden. Des Weiteren müssen bestimmte soziale
Standards gemäß der Internationalen Arbeitsorga-
nisation eingehalten werden, sie sind aber weniger
weitreichend als beispielsweise die von FairTrade.
Die Standards werden regelmäßig überprüft.
Nachhaltige Mode neu kaufen
Produkte mit diesen Siegeln sind nicht so preiswert
wie von den großen Ketten gewohnt – aber wer sich
weniger anschafft, kann sich auch mal „saubere“
Kindermode inklusive reinem Gewissen leisten.
Während das Öko-Tex-Siegel in fast allen Läden zu
finden ist, sind die weiteren, strengeren Siegel vor
allem bei ausgewählten Händlern zu finden. Einige
Drogerie- und Biomärkte haben sie im Sortiment.
Hier eine Auflistung von ausgewählten kleinen La-
bels mit nachhaltiger Baby- und Kindermode:
Umweltgerechte und gesundheitlich unbedenk-
liche Produkte für alle Lebensbereiche. Vor 30
Jahren vom Garagen-Unternehmen mit der Öko-
putzkiste hat sich das Portal heute zu einem der
größten Versender von Naturmode und Umwelt-
produkten im deutschsprachigen Raum entwi-
ckelt. Sortiment: Biomode für Babys und Kinder
aus eigenen Kollektionen von Größe 50 bis 140.
Unter dem Motto „Urbane Mode, buntes Design“
produziert das Berliner Label nach eigenen An-
gaben in sächsischen Betrieben. Die Baumwolle
stammt aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)
und ist GOTS-zertifiziert. In Kleinserien werden
Basics und schlichte Kleidung ohne „Schnick-
schnack“ hergestellt. Sortiment: Kinderklei-
dung aus Baumwolle von Größe 50 bis 152 und
eine kleine Shirtkollektion für Erwachsene.
IVN Best:
Das Siegel des Internationalen
Verbands der Naturtextilwirt-
schaft ist das strengste Siegel
am Markt. Es ist vergleichbar mit
dem GOTS-Siegel und betrach-
tet ebenfalls die gesamte textile
Kette vom Anbau bis zum Endprodukt, es ist aber
strenger. Es definiert strenge Sozialstandards und
überprüft auch existenzsichernde Löhne. Beim IVN
Best werden nur Naturfasern zertifiziert, die aus
100 Prozent kontrolliert biologischem Anbau stam-
men – Regenerat- oder Synthetikfasern sind aus-
geschlossen. Das Chemikalienmanagement in der
Produktion ist besonders streng geregelt, d.h. die
meisten gefährlichen Substanzen sind verboten.
Fair Wear Foundation FWF:
Das Siegel, welches von einem in-
ternationalen Bündnis aus Gewerk-
schaften,
Nichtregierungsorgani-
sationen und Händlern getragen
wird, achtet vor allem auf soziale
Standards. Ökologische Aspekte
kommen erst an zweiter Stelle. Ziel ist es, die Be-
dingungen in Nähereien schrittweise zu verbes-
sern. Die Forderungen orientieren sich an den
Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisa-
tion: keine Zwangsarbeit, keine Diskriminierung,
keine Kinderarbeit, Vereinigungsfreiheit und das
Recht auf Tarifverhandlungen, keine überlangen
Arbeitszeiten, Arbeitsschutz, rechtsverbindliche
Arbeitsverträge, Existenz- statt Mindestlohn. Für
Verbraucher wichtig zu wissen: Die Mitgliedschaft
in der FWF ist kein Gütesiegel, es bescheinigt viel-
mehr, dass in der gesamten Zulieferkette bereits
alle Sozialstandards erfüllt sind.
Fairtrade Certified Cotton:
Das Fairtrade-Siegel umfasst die gesam-
te Lieferkette und prüft sowohl ökolo-
gische als auch soziale Kriterien. Die
Baumwolle muss frei von Gentechnik
und Pestiziden sein, die Verarbeitung
menschenwürdig. Fairtrade schützt die sozialen
Interessen der Baumwollbauern und stellt eine
existenzielle Grundsicherung sicher. Dadurch er-
halten die Baumwollbauern u.a. einen sonst nicht
vorhandenen Mindestpreis zugesichert.
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www.waschbaer.de www.batata.de