
Titelthema :: Seite 38
haltigkeit und spezielle Bedürfnisse spielen für viele
Kitas eine Rolle. Immer häufiger werden Allergien,
Unverträglichkeiten oder muslimische Speisevor-
schriften berücksichtigt.
Befragt nach dem Lieblingsessen der Kinder, lande-
te wenig überraschend Nudeln und Tomatensoße
auf Platz 1.
(siehe Grafik unten)
Das ist nicht unbedingt das Essen, welches Ernäh-
rungsexperten empfehlen würden. Orientiert man
sich an den DGE-Standards, dann sollten es zumin-
dest Vollkorn-Nudeln sein. 36,6 Prozent der Kitas
setzen die Standards um, allerdings nicht immer
vollständig. Nimmt man diese Empfehlungen als
Grundlage, zeigt sich, dass auf den Kindertellern
zu oft Fleisch und Wurst liegen, zu selten Fisch und
Salat. Das Essen ist außerdem zu salzig: Im Schnitt
enthielten die Mittagsportionen 1,8 g Salz, Kinder
sollen je nach Alter über den Tag verteilt max. 3 bis 6
g Salz zu sich nehmen.
Das Thema Süßigkeiten bewegt nicht nur die Eltern,
sondern auch die Kitas. In 17,9 Prozent der befrag-
ten Kitas dürfen Eltern keine Süßigkeiten mitbrin-
gen, in 62,7 Prozent nur zu besonderen Anlässen
wie Geburtstagen. Knapp zehn Prozent der Kitas
haben gar keine Regeln dazu aufgestellt. Ein schrift-
liches Verpflegungskonzept, wo u.a. Hygieneregeln,
Qualitätsstandards oder Ernährungsbildung festge-
schrieben werden, haben 35 Prozent der Kitas, bei
weiteren 16 Prozent ist ein solches Konzept in Arbeit
bzw. Planung.
Das Fazit der Studie: Wer hochwertige und gesunde
Verpflegung anbieten will, braucht Geld, Personal,
Räumlichkeiten, Ausstattung. Was die Kitas ohne
viel Aufwand selbst leisten können, um die Verpfle-
gung der Kinder zu verbessern: Externe Qualitäts-
standards bzw. wissenschaftliche Empfehlungen
beherzigen und ein dokumentiertes Verpflegungs-
konzept erstellen und nutzen.
(Quelle: 13. DGE-Ernährungsbericht, Kapitel 2 „Ver-
pflegung in Kindertageseinrichtungen“, 2016)
Die wichtigsten Ergebnisse zum Schulessen
Für diese Untersuchung wurden 1.500 Schulleiter
schriftlich befragt, 200 Schulträger (mit 5.000 Schu-
len) und 12.500 Schüler.
Die Rolle der Schulträger ist nicht unerheblich: Sie
sind für die Ausschreibung der Mittagsverpflegung
zuständig und entscheiden meist darüber, wer den
Zuschlag erhält. Sie schaffen die Rahmenbedingun-
gen, stellen Küchen, Speiseräume und Möbel zur
Verfügung, sie leisten gegebenenfalls Zuschüsse
zum Mittag.
Im Schnitt kostet ein Mittagessen 2,70 Euro an
Grundschulen, an weiterführenden Schulen sind es
2,95 Euro. In Brandenburg und Sachsen liegen die
Preise etwa 50 Cent unter diesem Mittelwert, wo-
bei die Spanne von 1,50 bis 3,50 reicht. An einigen
Schulen wird das Essen durch die Träger (meist die
Kommune) bezuschusst, mit im Schnitt 80 Cent.
VERPFLEGUNG IN KINDERTAGESEINRICHTUNGEN (VeKiTa)
Beliebte Speisen
(n =
16080
)
Anzahl der Nennungen Unbeliebte Speisen
(n =
3726
)
Anzahl der Nennungen
Nudeln
1021
Suppe/Eintopf
460
Tomatensoße
420
Auflauf
293
Suppe/Eintopf
378
Gemüse gegart
169
Kartoffelpüree
272
Fisch
137
Kartoffeln
237
Spinat
110
Pfannkuchen
207
Sauerkraut
102
Fisch
151
Salat
84
Salat
148
Kartoffeln
66
Pizza
146
Milchreis
61
Milchreis
140
Pilze
48
Tabelle
2/9:
Beliebte und unbeliebte Speise mit den zehn häufigsten Nennungen (n = 19806, Mehrfach-
nennungen möglich)
Suppe bzw. Eintopf bei den beliebten Speisen genannt, bei den unbeliebten Speisen standen
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.