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Titelthema :: Seite 50

Säuglingen!) oder verschluckte Kleinteile versu-

chen heraus zu befördern, indem sie das Kind kopf-

über über Ihre Knie legen und kräftig mit der Hand

zwischen den Schulterblättern auf den Rücken des

Kindes schlagen. Fangen Sie zunächst mit der Be-

atmung an, bei sehr kleinen Kindern Mund und

Nase gleichzeitig beatmen, bei größeren Mund-

zu-Nase oder Mund-zu-Mund-Beatmung. Beatmen

Sie fünf Mal. Fängt das Kind nicht selbständig zu

atmen an, beginnen Sie mit der Herzdruckmassa-

ge, immer im Wechsel: 30 Mal Herzdruck, 2 mal

beatmen, bis der Notarzt eintrifft. Wer auf youtube

„Erste Hilfe am Kind“ sucht, findet dort ein Video

des Universitätsklinikums Bonn, in dem die Wie-

derbelebung am Kind und Säugling gezeigt wird.

Junge Eltern sollten zudem (erneut) einen Erste-

Hilfe-Kurs besuchen. Fragt man bei der Feuerwehr

nach, die im Rahmen ihrer Rettungseinsätze bei

den meisten Unfällen zuerst auftaucht, sind gute

Kenntnisse aus einem nicht allzulange zurücklie-

genden Erste-Hilfe-Kurs die beste Lebens- bzw.

Unfallversicherung für ein Kind. Über den Notruf

112 bietet die Feuerwehr übrigens auch telefoni-

sche Hilfe bei der richtigen Hilfe nach einem Un-

fall, sei es eine Anweisung zur stabilen Seitelnlage,

richtiges Verhalten im Falle eines Schocks oder

die Wiederbelebung eines Kindes. Der Notruf soll-

te im Ernstfall also nicht zu lange hinausgezögert

werden. Eltern sollten sich zudem nicht auf lang

zurückliegende Erfahrungen verlassen den allge-

meinen Erste-Hilfe-Kurs auffrischen, am besten

zusätzlich einen Kurs für Erste Hilfe am Kind be-

suchen. Das schafft nicht nur Sicherheit, sondern

im Ernstfall auch mehr Ruhe und Übersicht – und

hilft, in oft entscheidenden Sekunden und Minuten

die Folgewirkungen eines Unfalls für ein Kind zu

mildern oder ganz abzuwenden.

Viele Organisationen bieten spezielle Kurse für

Eltern an, in denen über Notfälle bei Kindern

informiert wird – hier eine Auswahl:

• Samstag 8.10. 14 Uhr, ADAC Service-Center Cottbus

• Samstag 19.11. 9-16 Uhr, Johanniter-Unfall-Hilfe

Cottbus

Weitere Termine erfragen Sie beim örtlichen Sitz

von DRK, Malteser, ASB oder Krankenkasse.

vorausschauendes oder gar vorbeugendes. Dies

entwickelt sich erst im Laufe der Grundschule.

Beispielhaft erklärt heißt das: Eine Sechsjährige

klettert auf den Baum und merkt oben, dass sie

stürzen könnte. Die Achtjährige sieht den Baum

und überlegt vorher, ob sie hochklettert, da sie ja

herunterfallen könnte. Die Zehnjährige legt vor

dem Hochklettern eine Decke unter den Baum, um

einen eventuellen Sturz abzumildern.

Zusammengefasst schützen Sie Ihre Kinder am

besten vor Unfällen, indem Sie:

• Gefahrenstellen entschärfen und die Wohnung

für Kleinkinder sicher gestalten.

• Gefahren erklären, Regeln aufstellen und konse-

quent bleiben.

• Kindern vielfältige Bewegungserfahrungen er-

möglichen.

• Kindern ausreichend Zeit zum Üben geben. Sie

dabei weder drängen, noch verunsichern.

• Sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst sind.

Richtiges Verhalten im Notfall

Ist das Kind dann trotz aller Sicherheitsvorkehrun-

gen und Vorsichtsmaßnahmen doch in den sprich-

wörtlichen Brunnen gefallen, gilt es gut vorbereitet

zu sein: Wichtige Telefonnummern sollten ebenso

immer griffbereit sein wie die Hausapotheke. Ide-

alerweise liegt der Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses

nicht allzu lange zurück.

Das wichtigste aber auch schwerste für viele El-

tern: Bewahren Sie Ruhe! Verschaffen Sie sich

dann einen Überblick über die Situation: Was ist

passiert? Wenn nötig, holen Sie das Kind aus der

Gefahrenzone (Badewanne, Feuer) und bringen Sie

sich nicht selbst in Gefahr. Überprüfen Sie den Zu-

stand des Kindes: Ist es ansprechbar/bei Bewusst-

sein, hat es offensichtliche Verletzungen wie blu-

tende Wunden, offene Brüche, Verbrennungen?

Stillen Sie starke Blutungen, um bedrohlichen

Blutverlust zu vermeiden und halten Sie offene

Wunden keimfrei. Reden Sie mit dem Kind, bis der

Notarzt eintrifft und beruhigen Sie es.

Bei Bewusstlosigkeit Atmung und Herzschlag prü-

fen. Bei Atem- bzw. Herzstillstand umgehend den

Notarzt rufen und mit Wiederbelebungsmaßnah-

men beginnen. Prüfen Sie vorher, ob die Atemwege

frei sind und machen Sie diese ggf. frei, indem sie

zunächst den Kopf leicht überstrecken (nicht bei