Titelthema :: Seite 32
Schulen schaffen Laptops und Smartboards an.
Immer mehr wird das Schlagwort Medienkompe-
tenz zu einer Zauberkiste, die Kinder scheinbar mit
den wichtigsten Eigenschaften für ein Überleben
in der Zukunft ausstattet. Die Sprach-, Lese- und
Schreibkompetenz wirken dagegen antiquiert und
angestaubt. Doch was meint eigentlich Medien-
kompetenz? Steckt dahinter, dass Kinder heute
schon frühestmöglich lernen sollten, mit den neu-
en digitalen Medien umzugehen? Genau das glau-
ben viele Eltern. Ein Umstand mit fatalen Folgen,
insbesondere für sozial- und bildungsschwache
Familien. Gerade in diesen wird vielfach versucht,
den Kindern durch Anschaffung digitaler Medi-
en die als wichtig erachtete Medienkompetenz zu
verschaffen. Aber ausgerechnet in diesen Familien
sind Jungen für den Suchtfaktor Computerspie-
le äußerst anfällig, Mädchen hingegen für Chats
und soziale Netzwerke. Die aufgewendete Zeit für
digitale Medien tritt in Konkurrenz zur Lernzeit, zu
Hausaufgaben und anderen Tätigkeiten, die Kern-
kompetenzen in den Bereichen Sprache, Lesen
und Schreiben fördern könnten. Ausgerechnet die
wichtigen Kompetenzen für die geistige Entwick-
lung und somit die Zukunftschancen werden ver-
nachlässigt. Ein Umstand, durch den digitale Me-
dien die soziale Kluft weiter verschärfen.
Es wäre sicher hilfreich, das Schlagwort „Medien-
kompetenz“ durch „Informationskompetenz“ zu
ersetzen. Denn darum geht es im Grunde: wie nut-
ze ich verschiedene Medien richtig, um Erfahrun-
gen zu sammeln und zu vertiefen, Erkenntnisse zu
gewinnen, Antworten zu finden und den geistigen
Horizont zu erweitern. Google mag zwar Millionen
Suchergebnisse liefern. Wieviel man daraus lernen
kann, hängt aber davon ab, ob man die richtigen
schiedene Gruppen aufgeteilt und die Gruppe, die
zu Hause eine Playstation zur Verfügung bekam,
war schon nach Monaten messbar schlechter in der
Schule, verfügte über deutlich mehr Lernprobleme
und schnitt im Bereich Lesen und Schreiben mit
eindeutig schwächeren Leistungen ab. Die Spiel-
konsole verdrängt Lesen und Schreiben. Je mehr
in jungen Jahren gespielt wird, desto größer ist der
Schaden. Eine weitere Studie ergab, dass Grund-
schulkinder mit Spielkonsolen im Vergleich zu
anderen 30% weniger Zeit für Lesen und 34% we-
niger Zeit für Hausaufgaben aufwenden. Dies wirkt
sich insbesondere auf die Schriftsprache aus, die
in der Schullaufbahn auch für das Verständnis an-
derer Fächer grundlegend ist. Unter dem Konsum
von Bildschirmmedien, hier sind neben TV und
Konsole auch PC, Tablet und Smartphone inbegrif-
fen, leiden in dieser wichtigen Entwicklungszeit
auch die sozialen Bindungen. Wichtige reale Lern-
situationen in einem sozialen Umfeld bleiben aus.
Die negativen Effekte des Bildschirmkonsums sind
sogar doppelt so stark wie der positive Effekt des
Lernens beim Vorlesen. Das sollte auch nochmals
unterstreichen, wie sinnlos Fernsehen als Ein-
schlafdroge für Babys und Kleinkinder ist. Um zu
verstehen, welche Mediennutzung für Kinder über-
haupt sinnvoll sein kann, sollte vorab die verhei-
ßungsvolle „Medienkompetenz“ näher beleuchtet
werden.
Medienkompetenz – was ist das?
Das Schlagwort „Medienkompetenz“ begegnet
Eltern heute unentwegt. In Kitas werden Rechner
angeschafft, damit die Kleinen die Medienkom-
petenz rechtzeitig und von Anbeginn erhalten.
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