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sie sehr wohl an die DGE-Standards heranführen.
Ich tausche mich regelmäßig mit Schülern, Eltern
und Lehrern über die Wünsche aus und beherzige
auch Kritik. Ohne Frage muss das Essen mehr kos-
ten und da sind die Eltern ebenso in der Verantwor-
tung wie die Politik. Ich weiß, dass das utopisch
ist, aber eigentlich läge der Preis für ein gutes, voll-
wertiges Mittagessen bei 3,50 Euro. Es wäre schon
hilfreich, wenn die Mittagsversorgung an Schulen
und Kindertagesstätten steuerfrei wäre. Damit wür-
de die Politik auch ein Zeichen setzen. Mindestens
genauso wichtig ist aber, welche Bedeutung wir als
Gesellschaft dem Essen beimessen. Der Trend zu
Snacks und to-go-Speisen ist problematisch, das Es-
sen wird immer mehr zur Nebensache. Es sollte aber
meiner Meinung nach wieder mehr Aufmerksamkeit
bekommen. Das fängt damit an, dass die Kinder
ausreichend lange Pausen haben und das Essen in
Gemeinschaft erleben, sei es mit anderen Kindern,
den Erziehern oder zu Hause mit der Familie.“
Annett Zeuner, Inhaberin Partyservice Tischlein deck
Dich, versorgt 2 Schulen in Döbern
„Die Studien und Debatten um die Qualität des Kita-
und Schulessens kenne ich, halte sie an manchen
Stellen allerdings für etwas übertrieben. Zu aktu-
ellen Anforderungen an die Schulspeisung infor-
miere ich mich über Fachzeitschriften, die Vernet-
zungsstelle Schulverpflegung und Fachmessen. Ich
bin schon lange im Geschäft und habe das Gefühl,
es werden ständig neue Trends ausgerufen. Wenn
wir zu wenig Fleisch anbieten, heißt es, wir wollen
sparen, gibt es zu viel Fleisch, ist das auch wieder
falsch. Die DGE-Standards kennen wir. Ich halte
sie aber an manchen Stellen für schwer umsetzbar
und nicht immer vereinbar mit den Vorlieben der
Kinder. So wird z.B. täglich Obst gefordert. Das ist
richtig und wichtig; aber gebe ich das Obst im Gan-
zen mit, landet es in den Schulen oft im Müll. Daher
müsste das Obst eigentlich in der Ausgabe vor Ort
in mundgerechte Stücke geschnitten werden, aber
dafür fehlt dem Personal die Zeit, welche ohnehin
knapp bemessen ist. Außerdem würde ich mir wün-
schen, dass gesundes Essen auch schon zu Hause
vorgelebt wird. Die größte Herausforderung besteht
darin, dass das Essen gesund sein soll, aber gleich-
zeitig schmeckt und möglichst wenig kostet. Das ist
nicht so einfach, denn Qualität hat ihren Preis. Aus
diesem Grund sollte bei Ausschreibungen nicht
und Schulen, die wir versorgen. Dabei stellen wir
immer wieder einen Unterschied fest zwischen dem,
was die Eltern von uns Caterern fordern und dem,
was sie ihren Kindern zu Hause vorleben. Die glei-
chen Eltern, die ihren Kindern fünf Euro für einen
Döner mitgeben, wollen in der Schule nicht mehr als
2,50 Euro für ein gesundes Mittagessen bezahlen. Es
gibt einerseits die Eltern, die viel Gemüse und keine
Zusatzstoffe wollen, andererseits die Schüler, die
ganz gut wissen, was ihnen schmeckt und was sie
am liebsten essen wollen. Und dann gibt es noch
die Standards der DGE. Es ist schwierig, alle An-
sprüche unter einen Hut zu bringen und dabei auch
noch gutes, bezahlbares Essen zuzubereiten. Ich
denke, der realistische Preis für ein hochwertiges,
gesundes Essen läge bei etwa 3 Euro. Wer bei den
Lebensmitteln spart, kann den Kindern nichts Gu-
tes auf den Teller tun. Der zweite Kostenfaktor ne-
ben den Lebensmitteln sind die Personalkosten, da
spielt auch der Mindestlohn eine Rolle. Es ist heute
nicht mehr so einfach, einen guten Koch zu finden.
Wir kochen täglich frisch, vermeiden Convenience-
Produkte weitgehend und halten die vorgegebenen
Warmhalte-Zeiten ein. Unsere Lebensmittel bezie-
hen wir von regionalen Anbietern aus Sachsen und
Brandenburg. Ich würde mir wünschen, dass der
Wunsch nach mehr Regionalität auch in der Praxis
umgesetzt wird. Und dass die vor Jahren geforder-
te Zertifizierung der Essensanbieter bei Ausschrei-
bungen auch Berücksichtigung findet. Bisher ist es
leider noch oft so, dass bei Ausschreibungen der
billigste Anbieter genommen wird, egal woher er
kommt und wie er kocht.“
Klaus Weinert, Geschäftsführer Weinert Catering
Service GmbH, versorgt 12 Kitas und Schulen in der
Lausitz
„In der Debatte um gesundes Schulessen sind alle
gefragt: Politik, Lehrer, Eltern aber auch wir Cate-
rer. Ich denke, die kleinen Anbieter vor Ort können
durch den direkten Austausch mit Schulen, Kindern
und Eltern eher eine optimale Essensversorgung
anbieten. Ich orientiere mich stark an den DGE-
Standards, aber natürlich auch an den Wünschen
der Kinder. Wenn das Essen im Müll landet, weil es
nicht schmeckt, ist keinem geholfen. Ich habe die
Erfahrung gemacht, dass die Kinder einerseits „un-
gesunde“ Speisen vorziehen, sich aber andererseits
mit der Zeit auch für neue Speisen öffnen. Man kann
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